Montag, 25. August 2008

Das Laktatschwein

"N.! Vortreten zum Testat, äh Diktat, äh Laktat!!!"

Letzten Dienstag habe ich mir die Zeit genommen, mal meinen Gutschein zur Leistungsdiagnostik einzulösen. Also zuvor ein paar logistische Dinge besprochen und mit Laufklamotten im Gepäck gings ab zur Klinik. Betreut wurde das Ganze von einem Sportmedizinier, einer Sportlehrerin (1.Platz Spreewaldmarathon...), einer Laboratin sowie 2 Azubis, die sich meine Vorführung mal anschauen wollten (hätte ich Eintritt verlange sollen?). Das riesen Laufband sah zwar nicht danach aus, dass man es verfehlen könnte, aber wohl abwerfen, wie die Matte samt "Einschlagmulde" dahinter vermuten ließ. Nochmal alles durchgesprochen, Blut abgezapft und los gings mit der ersten Stufe bei easy 8,9km/h. Sehr gewöhnungsbedürftig, auf der Stelle zu Laufen. Zur Verblüffung aller (inkl. mir selbst) gleich mal 160er Puls... Brustgurt gewechselt und nochmal starten. Gleiches Resultat: Scheiß Aufregung! Ist ja schlimmer als vorm Wettkampf. Jeweils 4 Minuten dauerte eine Stufe, dann wurde Blut angenommen und um je 0,9km/h erhöht. Schön warm war's im Zimmer und ich schwitzte wie ein Schw..... Dann wieder Blut abzapfen. Mittlerweile blutete ich ich wie selbiges.... (im Gegensatz zu den meisten anderen Probanten). Der Puls geht langsam hoch. Laktat ebenfalls. Nach 9 Stufen bin ich fertig. Eine weitere Stufe hätte ich nicht komplett durchgehalten, ist für's Ergebnis aber auch nicht so wichtig. HFmax lag bei gerade mal 183 (das sind 10 Schläge weniger als beim Selbsttest). Schlechte Tagesform? Herchi: Who knows?
Bei der Auswertung fühle ich mich an "Little Britain" (die Szenen im Reisebüro) erinnert: "Computer sagt nein!" heißt es dort. Bei mir ebenfalls in Hinblick auf 'ne anvisierte 1:35:00 beim Herbsthalbmarathon. Eher 'ne >1:38:00. Marathon bestenfalls in 3:37:00. Na wartet, euch werd' ich's zeigen!!!!

Ganz so schnell und flappsig ging's natürlich nicht ab, aber das Ergebnis bleibt. Auch wenn die Trainingsempfehlungen, wegen verbesserungswürdiger Grundlagenausdauer mehr im HF-Bereich 153-164 zu laufen nicht so leicht umzusetzen sind, da ich eigentlich meist sub150 laufe. Gleichzeitig wäre ich die letzten 26 Einheiten im Mittel zu schnell, zumindest wenn man die anaerobe Schwelle von 3,4mmol/l (entspricht gerade mal 11,6km/h) sieht. Ich weiß, dass ganze ist eh' sehr umstritten: a) lieber mehrere Test b) lieber Feldtest statt Stufentest c) Auswertemethode (Dickhuth, Mader usw.) ...

Ich bleib' mal lieber (ambitionierter) Volkssportler und laufe einfach 1:34:59. Das Ganze diesmal (höchstwahrscheinlich) in Magdeburg; der Hase wurde schon engangiert. Demnächst kann man hier mal wieder abstimmen, ob ich's packe oder nicht. Wird schwer, aber ich bin optimistisch und angriffslustig. Zudem fühle ich mich in aufsteigender Form.

Am Tag danach hatte ich tierisch schwere Beine, aber mittlerweile hat sich mein Körper auch an Morgeneinheiten von 15km gewöhnt, die ich nun meist 2x wöchentlich einstreue. 5:30Uhr trifft man übrigens immer die gleichen: ein älterer Läufer mit roter Windjacke (immer) am Flutbett, ein stets lautstark grüßender Markkleeberger Freund des Sternburger (immer) und eine Herde (Schwarm?, Rotte?, Gruppe?; Rudel?, Meute?, Schar?, Pack?) Fasane am Cossi (immer). Zudem vereinzelte Angler, Schwimmer, Füchse und Rehe. Außerdem stolperte ich heute morgen zum dritten mal in Folge über den gleichen Zaunspfahlrest in Lößnig....Wenn das nicht tolle Vorzeichen für den Cospudener Seelauf am Mittwoch und den Ritter-Kunz-von-Kauffungen-Lauf am Freitag sind!

Samstag, 16. August 2008

Zukunftsmusik

Wie beschrieben, hatte David aus unserem Team beim Auewaldmannschaftslauf so seine Probleme mit den Schnürsenkeln, was uns ein paar Sekunden gekostet hatte. Heute hat Usain Bolt beim 100m-Finale in Peking gezeigt, dass man mit mangelhafter Vorbereitung in Sachen Schuhwerk und Bindung trotzdem Fabelzeiten laufen kann. Mal schauen, ob 2020 die erste Frau im Marathon mit offenem Schnürsenkel unter 2h laufen wird... Meine Tochter hat schon mal geübt:


Ansonsten nicht viel neues im Laufleben des "dna": mal wieder Intervalle; 2 Einheiten an einem Tag; neuen Trainingspartner ausprobiert. Bald gibt's wieder Spannenderes zu berichten. Bis dahin werden wohl noch so einige (vielleicht) unnatürliche sportliche Leistungen in Peking gezeigt...

Donnerstag, 7. August 2008

3 Freunde sollt ihr sein...

...ob das beim und nach dem gestrigen Auewaldmannschaftslauf immer noch so ist, weiß ich nicht.
Sinn und Zweck dieses Laufes ist es, gemeinsam, als 3er-Team 15km durch den Auewald zu rennen. Max. 5m Abstand zwischen den Teammitgliedern sind erlaubt. Gestartet wird im 30sec Abstand zwischen den Teams. Unsere Mannschaft "LG eXa and Friends 2" bestand aus Andrè, David und mir, wobei wir ohne Extra-Friends liefen, sonders nur als solche ;-)
In einem solchen Team muß einer bremsen, weil er schneller kann (Andrè), einer kann sein Niveau laufen (ich) und einer muß irgendwann richtig kämpfen (David). Davids Vorgabe waren 4:40er Schnitt, den ich zumindest anfangs unterbieten wollte und Andrè am liebsten dauerhaft unterboten hätte. So blieb es bei der Zielzeit von 1:10:00. Und wie immer war der erste Kilometer recht schnell aber danach super konstant und das sogar ohne dauernd auf den Forerunner glotzen zu müssen. Dabei gefiel mir die Führungsrolle recht gut, mußte ja zudem noch unsere Startnummer schleppen...
Die erste Runde absolvierten wir in exakt 22:30min. Durch die Wärme schnaufte ich ganz schön, was zu Irritationen bei André führte....
Die zweite Runde kamen wir bei 45:38 durch. Die 10 Kilometer hatte wir bei ca. 46:23 erreicht und damit David bereits zu einer (inoffiziellen) 10er Bestzeit gezogen. Danach gings bei mir etwas schwieriger, aber nach einem weiteren Kilometer war alles wieder bestens. Wir schnappten uns noch 2-3 Teams, die vor uns gestartet waren. Am Ende hatte David dann doch zu kämpfen und konnte uns bestimmt nicht mehr leiden, aber im Ziel bei 1:08:45 hatten sich alle wieder lieb ;-) auch wenn's wohl nur 14,71km waren...
Unter 29 gestarteten Teams belegten wir damit den 13. Platz. Rang eins schnappte unserem erfolgsverwöhnten Star-Team die Gruppe aus Oberholz weg - mit beachtlichen 54:08min und damit neuem Streckenrekord. Trotzdem Platz zwei für die LG eXa 1 Männer und ebenfalls für die LG eXa Frauen.
Vielen Dank an meine beiden Mitstreiter! Hat Spaß gemacht!!!

"Gut, dass es keine Detailaufnahme ist... (KLICK)"

Nachtrag: @David: das nächste mil vorher mit LINK beschäftigen, damit das nicht wieder 2x (!) passiert!

Samstag, 2. August 2008

Gewitter, Taktik, Formtest

Nachdem es die letzten Tage extrem warm war und Laufen eigentlich nur füh richtig Spaß machte, hieß es gestern abend "28. Sommerabendlauf", also wieder Stadtranglistenlauf. 18Uhr sollte es losgehen. Schwere Gewitter waren angekündigt und so kam es dann auch, dass kurz vor Start der Himmel seine Schleusen öffnete. Läufer sind aber nun mal Weicheier und stellen sich unter Bäume und warten ab (fiel mir vor kurzem im Training schon mal auf, als alle (!!!) stehen bleiben außer ich; nur weil es mal tröpfelte...) doch hier galt das nicht und der Veranstalter schickte uns pünktlich auf die 20km-Strecke.
1:35:00 waren mal als Ziel ausgegeben und ich wußte nicht recht, ob ich das auch laufen kann/soll/will... Aber mit Startschuß wie immer zu schnell los, der Rest ergibt sich. 4:35 stand für den ersten Kilometer auf der Uhr - puh, vielleicht doch etwas schnell. Irgendwie fand sich auch keine richtige Gruppe. Bei km 2 überholte ich einen Läufer mit weißem Cap und Sonnenbrille, der dann immer etwa 30m hinter mir lief. Die ersten 11 Kilometer lief ich immer knapp unter 4:40min/km, hoffentlich nicht zu viel Kräfteverbrauch, schließlich ist in 5 Tagen Auewaldmannschaftslauf und da sollen 15km im 4:40er Tempo rausspringen. Nach 46:20 endete ich erstmals (10km). Ab km 12 wurde ich etwas langsamer - 4:45er Schnitt. Bei km15 bin ich genau nach 1:10h durch; paßt also für nächsten Mittwoch. Der (mir noch unbekannte) Läufer kam näher und bei km 16 war er extrem schnaufend aufgelaufen - so klingt es sonst bei mir wenn keine Reserven mehr da sind. Also kurz Tempo rausnehmen, ihn in Sicherheit wiegen lassen und dann kurz mal das Tempo anziehen. Klappte auch aber er lief "stöhnend" wieder auf. Das gleiche noch 2-3 mal mit gleichem Ausgang. Km 18 dann wieder unter 4:40 bei nochmals heftigstem Regen: er blieb an meiner Seite. Ich hoffte, ihn im Finish zu schlagen, doch bei km 19 zog er an und hatte schnell 30m Vorsprung, die ich nicht wieder zulaufen konnte. Egal, 1:34:10 kamen am Ende raus und im Ziel kurzes Gespräch mit meinem Kontrahenten.

@Perle: Das nächste mal klappt das nicht wieder ;-)

Nachtrag: So egal ist es dann doch nicht, habe ich doch Platz 3 in der AK etwas leichtfertig aus der Hand gegeben. Auch Sonntag war diese Platzierung drin gewesen... Hätte, Wenn und Aber zählen nix! Am Ende kackt die Ente (Zitat Ronald)! Das sollte mir demnächst so nicht wieder passieren!