Montag, 30. Juni 2008

Superwochenende

Es sollte ein erfolgreiches Wochenende für die eXa und mich werden!
Aber der Reihe nach:

Zur zweiten Auflage der Erzgebirgstraverse hatte wir uns am Freitagabend in Schöneck eingefunden, um zu versuchen, den Titel, den unsere Starläufer letztes Jahr errungen hatten, zu verteidigen. Es sollte nicht einfach werden, wie ein Blick in die Meldeliste verriet. Starke Einzelläufer in insgesamt 6 Teams. Zudem hatten wir arge Besetzungsprobleme, da gleichzeitig unser Vereinslauf "Leipzig RunOff" stattfand. Also wurden Freunde überredet, mitzumachen und auch mein Kumpel Thomas war schnell überzeugt. Am Vortag dann die nächste Hiobsbotschaft: die Startläuferin mußte leider gesundheitsbedingt absagen. Aber Thomas erklärte sich bereit, die ersten beiden Etappen komplett zu laufen.

Am Freitagabend dann noch das obligatorische Warmlaufen, das uns vo der Vereinsführung angeordnet wurde, um gleich mal die Konkurrenten zu schocken und zu zeigen, dass wir es ernst meinen ;-)

3:30Uhr waren erste Stimen draußen vorm Zelt zu vernehmen. Also aufstehen, zusammenpacken und 4Uhr nach Kochlöffelempfang Thomas auf die Strecke schicken. In der Zwischenzeit zum nächsten Wechsel fahren und siehe an, Thomas wechselte nach taktischer Meisterleistung zeitgleich in Führung liegend mit dem Rudolstädter Tunnelteam. Obwohl, er wechselte nur die Naviuhr und die Startnummer und wetzte dem Führenden hinterher.

Etwas früher als erwartet kam Thomas etwa 200m vor der Wechselzone in den Sichtbereich und zwar mit ordentlichem Tempo. Vom nächsten Läufer nix zu sehen. Also schnell Jacke ausgezogen und fertiggemacht für einen schnellen Wechsel. Kochlöffel übernommen, Laufuhr gestartet und los ging es auf meine Etappe „Weiterglashütte-Johanngeorgenstadt“. Erstmal relativ flach aber dann doch schnell merklich bergab. Durch Forstfahrzeuge waren deutliche Spuren und Querrippen in die Wege gefahren, die dadurch recht lockeren Untergrund boten. Die erste Zeit schaute ich nicht auf die Uhr/Kartenfunktion. Bereits nach wenigen Minuten erblickte ich einen kleinen Anstieg vor mir – jetzt schon wieder hoch, das kann nicht sein. Siehe da, ein Blick auf den Forerunner und beinahe hätte ich den ersten Abzweig verpasst. Flott aber nicht zu schnell lief ich bergab Richtung Wildenthal. Erst auf Waldwegen, dann auf der Straße. Rollen lassen, aber auch Kräfte sparen für den Anstieg zum Auersberg. Plötzlich keine Kartenfunktion mehr auf der Uhr. Was’n nu los? Angehalten, kurz zurück (50m), stehenbleiben, wieder umdrehen und weiter Straße bergab Richtung Ortschaft. Durch die Laubüberdeckung im Wald war das GPS-Signal weg bzw. extrem ungenau, so dass die Route verschwunden war. Kurze Zeit später kamen Ronald, Andrè und Thomas mittels Begleitfahrzeugen. Sie hatten mind. 10min an der Wechselstele gewartet. Während dieser Zeit kam kein weiterer Läufer und somit hatte ich einen doch komfortablen Vorsprung. Besonders der Läufer des Rudolstädter Tunnelteams war zu beachten, war er doch bereits mehrfach 3:30-3:45h auf’m Rennsteig gelaufen und damit erfahren mit solchem Geläuf und Streckenprofil. Weiter durch Wildenthal. Hier irgendwo musste der Einstieg zum Auersberg kommen. Plötzlich stand ich in der Sosaer Straße die weiter bergab führte. Das kann nicht sein, also wieder zurück, endlich mal richtig auf die Karte schauen und den Auersbergweg hinauf, den ich beim Vorbeilaufen als Grundstückseinfahrt interpretierte. Sofort ging es recht steil bergauf um zu zeigen, was noch so kommen sollte. Ein zeitungsholender Einheimischer blickte mich ungläubig an, als ich sein Grundstück passierte. Ist aber bestimmt normal so schauen, wenn kurz nach 6Uhr morgens ein Läufer mit Startnummer und Kochlöffel und Kartenausdruck am Rücken vorbeikommt...

Kurze Zeit später rein in den Wald, wo aus asphaltiertem Weg schnell eine Grobschotterpiste wurde. In Serpentinen schlängelte sich der Weg hinauf zum Gipfel. Was Carsten letztes Jahr vermeiden konnte, gelang mir nicht. An den steilsten Stellen musste ich gehen. Zum Glück hatte Ronald dazu die Legitimation erteilt, denn er meinte es sei kräfteschonender und schneller als im Tippelschritt aufwärts zu rennen. Dann wurde es wieder flacher und am Ende der letzten Rampe konnte ich bereits die Teamkollegen sehen. Ein gestelltes, arg verschwitztes Lächeln aufsetzen und der Berg war also geschafft. Ganz schön zugig und frisch hier oben! Rum um den Turm und hinab ins Tal Richtung Steinbach. Immer häufiger drehte ich mich ab jetzt um, da ich befürchtete, dass bald der/die Verfolger auftauchen. Am Kleinen Stern noch mal auf den richtigen Abzweig achten; kein Problem. Weiter geht’s. In Steinbach standen wieder die Staffelfreunde und feuerten mich an. Bis dahin ging’s prima. Dann der lange Anstieg bis kurz vor Jugel. Eigentlich nicht schwer vom Profil, aber ich hatte nur noch wenig entgegenzusetzen. In den letzten Tagen fehlte mir schon die Form und auch heute fühlte ich mich nicht besonders gut in Sachen Laufform, obwohl es am Rochlitzer Berg vor kurzem so gut lief: komisch...

Plötzlich ein Mountainbiker mitten im Wald. Ein Begleitradler eines anderen Teams? Zum Glück nur ein einsamer Biker. In Jugel dann keine Menschenseele. Steil geht es bergab Richtung Johanngeorgenstadt. S-Kurve mit mehr als 12% Gefälle. Die Oberschenkel feuern mittlerweile und die Bergabpassagen stauchen. Da muß ich nochmal in die Lauftechnikschule! Weiter Richtung Bahnhof, über die Brücke und da stehen schon alle Teams und warten auf ihre Staffelläufer. Vorsprung also gerettet - Kochlöffel an Andrè übergeben und fertig für heute. 1:47:48 für 19,78km (inkl. Extrametern) - da hatte ich mehr (also eigentlich weniger) erwartet ud erhofft!!! Bereits 6min später tauchte der Läufer von den Elbtalflitzern auf (nur knapp über Etappenstreckenrekord!) und wenige Sekunden nach ihm das Tunnelteam. Es sollte also spannend und kein Selbstläufer für die LG eXa werden!

Danach weiter per Auto nach Rittergrün, wo André leider gerade die Führung abgeben mußte. Der Elbtalflitzer war aber auch super! In Tellerhäser hatten wir dann 6min Rückstand. Ab jetzt lief also Ronald, der ebenfalls eine Doppeletappe lief. Am Grenzübergang Fichtelberg und auf dem Keilberg kam er bereits als Erster durch!

Danach folgten, dann David, Herchi, Grit-Ute, Tom und Jonny. Die Führung von 40min gaben wir nicht mehr her auch wenn es zwischendurch mit nur noch 3min eng wurde. Jonny lief das Ding dann nach hause und nach 15:39:59h war es geschafft: Minimalziel Titelverteidigung und Maximalziel Streckenrekord (-54min) erreicht. Das Team Elbtalflitzer folgte in 40min Abstand und danach kam das Team Talfreunde ins Ziel.

Leider mußte ich dann aus terminlichen Gründen das Erzgebirge verlassen und konnte somit die Abendveranstaltung mit Urkunden- und Poklaübergabe sowie Grillen und Bierchen nicht mit genießen :-(


Fazit: Superveranstaltung mit toller Organisation und Stimmung! Danke an alle: Vorbereiter, Staffelläufer, Gegner und und und...

Zurück zum "Leipzig RunOff": Jörg und Jens holten Gesamtplatz 2 und 3 und für das Hospiz Villa Auguste wurde enorm gespendet. Auch unsere Staffel spendete pro gelaufenen Kilometer einen Euro.
eXa-Läufer Steven wurde in Meuselwitz Gesamterster über den langen Kanten!

Ach ja, und Spanien wurde Europameister und somit gewann ich auch noch das EM-Tippspiel (obwohl England gar nicht dabei war...Insider)

P.S. Den Zug nach Magdeburg habe auch gerade so bekommen... ;-)

PERFEKT!

Hier noch einige Bilder (anklickbar); weitere Bilder und das offizielle Ergbnis folgen!

unsere Vorbereitung:

deren Vorbereitung:

Löffelempfang:

kurz vor dem Start:

erster "Wechsel":

zweiter Wechsel:

mein Objekt der Begierde:
Führungswechsel:

Streckenversorgung:

Ronald auf dem Keilberg:


mein Streckenprofil:

Donnerstag, 26. Juni 2008

Finale, ooohhoo!

Damit meine ich aber SPANIEN!!!

Donnerstag, Freitag wurden die neuen PearlIzumi getestet: einmal 12,65km und einmal 11,50km jeweils im 5:00-Schnitt. Sitzen gut, lassen sich schön tragen, die Stützfunktion ist nicht aufdringlich.
In den Kommentaren des letzten Postings tauchten interessante Aspekte zum Laufen am Morgen auf. Und damit meine ich früher Morgen. Klar ist das nix im Vergleich zu Wigald Boning (tolles Buch, Jan!), aber noch zeitiger als 5:30 Uhr will ich nicht freiwillig laufen gehen. Nüchtern (im Sinne von nix Essen...) ist kein Problem, auch wenn nach 15km ein Hungergefühl da ist, das kann ich nicht abstreiten. Montag also wieder so zeitig zur Arbeit gelaufen. Diesmal ganz schön anstrengend, da sehr schwül und schwere Beine trotz leichtem Rucksack. 15,28km in 1:23:24. Dienstag hieß es dann Treffen und gemütlicher Lauf mit einigen Teilnehmern unserer Staffel zur Erzgebirgstraverse. 12,09km in 1:06:34, also auch ganz ruhig. Mal schauen, ob's was wird mit der Titelverteidigung. Als Generalprobe bin ich heute dann von der Arbeit zurückgelaufen. Wieder schwere Beine -> schlechte Generalprobe = gute Uraufführung!?!? Schaun' mer mal. 10,73km in 56:32.
Morgen dann Warmlaufen und Samstag in der Frühe den 3.Abschnitt meistern.
Demnächst mehr dazu ;-)

Ach ja, hatte ich erwähnt, dass SPANIEN gerade ins Finale eingezogen ist und gewinnen wird?!

Mittwoch, 18. Juni 2008

Lauftypen

Nein, damit meine ich keine Typen an Läufern, sondern diverse (Ab-)Arten des Lauftrainings.
Beginnen wir mal Donnerstag mit dem Nüchternlauf: unfreiwilliges frühes Aufstehen, nix Essen und dann vor 6Uhr loslaufen (5:45Uhr) sind die Zutaten; das Ganze würzt man mit einem kleinen Rucksack, damit man am Arbeitsplatz nicht mit Laufklamotten rumsitzen muß; dazu kommt dann ein Kommentar eines Taxifahrers im schönsten sächsisch "Oor nee, doss iss nich dei Ernnsd, oudor?" als ich so an ihm vorbeilaufe, DOCH, ISSES!! Nach 11,56km in 1:01h bin ich auf Arbeit und ernte nochmals ungläubige Blicke; Fazit: Wiederholbar!
Weiter geht es Samstag mit Berglauf: damit ich gut vorbereitet auf die Erzgebirgstraverse bin und noch mal 'nen Berg aus der Nähe sehen wollte, habe ich mal wieder meinen Hausberg bezwungen, den Rochlitzer Berg: schöne Runde und es ging es super, da ist noch viel Luft und so freue ich mich bereits auf den Buckel namens Auersberg ;-) Fazit: die Oberschenkel sind nach 16,84km in 1:30h eingestimmt auf die Hügelchen im "Haamitland Aarzgebirg"
Als nächstes folgt der Regenlauf am Montag: diesmal hatte ich die Laufklamotten auf Arbeit deponiert und hatte geplant locker nach hause zu laufen; nix da pünktlich 16:15Uhr regnet es; NEIN, es schüttet wie aus Eimern! Optimale Bedingungen um eine Einheit zu machen: im 4:38er Schnitt nach hause gewetzt und das war noch nicht mal so anstrengend; einzig die klatschnassen Klamotten nervten; 7,44km in 34:29; Fazit: Formaufbau stimmt und es macht derzeit richtig Spaß, auch wenn die Zeitplanung sehr schwierig ist
Und weil's so "schön" war, morgens zu rennen: gleich nochmal; diesmal Mittwoch bereits 5:30Uhr Richtung Arbeitsstelle und die Runde vergrößert: 15,29km in 1:20:13 stehen zu Buche und Grünspecht, Rehbock, Reiher und Kuckuck an der Laufstrecke: natural running....
Eigentlich wollte ich heute abend noch am Treppenlauf teilnehmen, aber die Kiddies sind wichtiger!

Meine Einstimmung auf die Traversenetappe:

Mittwoch, 11. Juni 2008

Navigation Teil 2

hechelhechel LIIIINKS!!! hechelhechelhechel REEEECHTS! hechelhechelhechel Wieder REEECHTS! hechelhechelhechel ....usw.....
So ungefähr lief der zweite Versuch der Navigation mittels Garmin Forerunner ab. David hatte eine 20km-Strecke vorgegeben und ich - diesmal als "Course (tcx)" - überspielt. Chrische lief noch mit und Matthi teils mit Fahrrad, um sich den Spaß mal anzuschauen. Ging diesmal prima. Sobald man den Kurs verläßt, wird man optisch und akustisch darauf hingewiesen. Auf der Anzeige sieht man per Linie die nachzulaufende Strecke und per Kompaßdreieck die eigene Position. Die nächste Steigerung ist dann wohl Sprachausgabe: "Wenn möglich, bitte wenden!" .... Bin also optimistisch, bei der Erzgebirgstraverse auf meiner Etappe den Auersberg nicht zu verfehlen ;-)
Fazit: Wiederholbar! Montags 20,80km in 1:53:26 navigiert.
Mittwoch dann bei abendlicher Schwüle 6x über den Fockeberg geastet, 4x davon mit David; die letzten beiden Intervalle waren dann echte Überwindung, aber es hat richtig Spaß gemacht! 13,72km in 1:16:03. Sonntag dann nach der Vereinsparty vom Vortag die glorreiche Idee, mittags flotte mind. 10km zu laufen. Chrische war begeistert, besonders von den Passagen, wo die Sonne die Köpfe bruzelte wie die Grillwurst am Abend zuvor...., nach 14,00km hatte mein Magen genug und ich wollte keinen auf "Mono" (Insider....) machen, also Schluß für den Tag. 10km davon deutlich unter 5er Schnitt. 1:11:54 insgesamt.
Montag gleich wieder 'ne schnelle Runde in der Hitze: ich glaube, ich entwickle mich zum Hitzeläufer.... 9,38km in 46:30, macht also einen 4:57er Schnitt. Eine meiner schönsten und am einfachsten gefallenen Einheiten überhaupt, WOW! Das ging easy.
Am Dienstag dann die dritte Einheit an 3 Tagen: diesmal mit Sachsenwilli und Björn in ruhigen 5:25 durch den kühleren Auewald. Sehr schön, auch wenn Willi nicht viel über die ominöse schwedische Kneipe rausrückte ;-) 14,08km in 1:16:15.

Fazit: es geht voran und muß mich entscheiden, was ich im Herbst machen will: Berlin: NEIN; Frankfurt: NEIN; Dresden: JA, aber was? Marathon oder NUR Halbmarathon (1:32:59)? Familien"technisch", sprich zeitlich ist es derzeit alles schlecht planbar und eigentlich fehlt mir die Zeit für samstägliche 3h-Läufe, mal sehen....