Montag, 25. Juni 2012

Kochlöffellauf

Es ist ja bereits 1 Woche seit Zielankunft vergangen, aber ich will doch noch ein paar Eindrücke (aus meiner Sicht...) über die diesjährige Erzgebirgstraverse niederschreiben.
Wie jedes Jahr hatten wir wieder das Problem der Staffelaufstellung bezüglich Läufer, Verfügbarkeit, Streckenprofil, Eignung, Pace usw. Anfänglich hätten wir wieder fast 2 Teams aufstellen könne, zwischenzeitlich hätten wir beinahe Läufer einkaufen müssen doch letztendlich gelang es uns erstmals, 11 Vereinsmitglieder ins Team der "LG eXa Leipzig" zu holen. Gestartet sind am Ende nur 10, doch dazu später...

Von bisher 5 durchgeführten Traversen konnten wir 4 für uns entscheiden und ein Mal Rang 2 hinter den Traktoristen aus Hermsdorf belegen.
Und auch dieses Jahr war deren Team HEISS! Heiss darauf, vor uns anzukommen, egal auf welchem Platz. Und sie wollten verhindern, dass das Männel wieder mit ins "Flachland" reist. Und wir wussten, dass es dieses Jahr für uns besonders schwer werden würde, da Ausfälle von Läufern wie Christoph und Jörg und Thomas nicht so leicht zu kompensieren sind. Egal, wir wollten alles unser Bestes geben und versuchen (ganz) vorn mitzulaufen. Google wurde bemüht, Ergebnislisten studiert, Spione zu Laufveranstaltungen geschickt: alles nur um herauszufinden, wie gut die Anderen so drauf sind. Dabei darf man sich nicht von großen Namen beirren lassen: die Leichtfüßer beispielsweise hatten auch Rennsteiglaufsieger dabei, aber deren Ansinnen war nicht der Sieg, sondern als Team die fast 180km zu bewältigen; mit Rad bzw. zu Fuß; großartig!

Freitagabend angereist, geschwatzt, hoch- und tiefgestapelt, Mut angetrunken und irgendwann im zelt (bzw. Bus) verschwunden denn die Nacht in Schöneck ist bekanntlich kurz. David durfte traditionell als Erster für unsere Team an den Start (unter der Bedingung, schneller als im letzten Jahr zu sein und keine Rücksicht auf Irrläufer aus anderen Teams, gestürzte Konkurrenten oder nachtwandelnde vogtländische Schönheiten zu nehmen). Wir hatten aber nicht mit der überragenden Laufstärke der Eingeboren gerechnet und somit bekam unser Team gleich mal gehörigen Rückstand aufgebrummt... Wir hatten mit 5 Minuten gerechnet, vielleicht auch 8, aber dass es dann gleich mal 13min waren, hui....! David kam 5:04 uhr aus dem Wald geprescht und übergab mir an Position 2 liegend den Kochlöffel. Ich flitzte also los. Links ne GPS-Uhr, rechts ne GPS-Uhr: da sollte zumindest was den Streckenverlauf angeht nix passieren. Abstand nach hinten wußte ich nicht, aber daran sollte man sich eh nicht orientieren. Mein virtueller Gegner Kai von den Hermsdorfern war aber schon 2-3km weiter als ich und somit musste ich wenigsten versuchen, weiteren Schaden gering zu halten. Zwischenzeitlich piepste die Uhr und zeigte km-Splits zwischen 4:10 und 5:54min/km an. Fast 6min? Ja, da war halt so ein kleiner Anstieg... Alex meinte noch ich solle dort auf keinen Fall gehen (obwohl er selbst gehen musste...), bis auf letzten 30m habe ich das auch hinbekommen. Danach wellig weiter. Bei herrlichem Sonnenaufgang! Die Etappe ist wirklich toll: sowohl vom Verlauf her (am Ende gehts über die Staumauer) als auch von der Startzeit (gegen 6 Uhr ist man fertig und kann den Rest des Tages "genießen"). 6:07 Uhr konnte ich dann (weiterhin auf 2 liegend) auf Jörg wechseln der jetzt über den Auersberg musste.

Wir hatten nun also bereits 20 Minuten Rückstand, aber auch 14 Minuten Vorsprung. Also rein ins Auto und Jörg die Richtung gewiesen. Ab der reichlichen Hälfte seiner Strecke begleitete ich ihn auf dem Fahrrad. Da ich die Strecke selbst schon gelaufen war, kannte ich den verlauf und konnte ihm immer sagen, wo er lang musste, wo er pushen kann und wie weit/kurz es noch ist (ok, da habe ich etwas gemogelt; Tschuldigung...). Jörg holte 2 Minuten auf und wechselte auf Matthi mit den glatten Schuhen. Beim Sturz ist nicht viel passiert und der Rückstand wuchs nur minimal an. Aber vom Prinzip her wussten wir, dass unter normalen Umständen der Drops gelutscht war. Aber bei der Erzgebirgstraverse ist nix normal und viel kann passieren. Danach Wechsel auf Alex der souverän über den Fichtelberg und dann noch hoch zum Keilberg stiefelte. Sogar die Polizei jubelte ihm zu; bezüglich einer Festnahme des Hermsdorfer Läufers ließen sie sich allerdings nicht überreden.

Auf dem Keilberg schwang ich mich dann wieder aufs Rad um gleich die nächste Etappe (18km) Marcus zu begleiten. Auch dessen Etappe kannte ich gut da ich diese bereits selbst 2x gelaufen war. Alles lief gut und Marcus machte einen guten Eindruck. Da ich wußte, dass die Teamkollegen mit Getränken in Tschechien stehen werden, war es auch nicht so dramatisch, dass ich die kleine Wasserflasche verloren hatte. Das Drama folgte dann später... Kaum waren die Kollegen aus Sichtweite verschwunden, ging es mit Marcus körperlichem Zustand rapide bergab. Eine 20-minütige Pause am Vorgarten eine sehr freundlichen Dame brachte dann wieder Besserung. Zumindest soviel, dass wir irgendwann weitergehen konnten. Doch bis zum Aufbruch gab es erstmal Wasser, Salz, Brot, Schokolade, Traubenzucker... Ich hätte bestimmt auch ein Budweiser bekommen; hätte halt nur fragen müssen... Aber solche Tage gibts halt und die passieren und sind auch nicht so schlimm. Gesundheit geht vor und ich war froh, dass Marcus einigermaßen heil am Grenzübergang Jöhstadt ankam. Unsere Mannen um Alex, Matthi und den noch starten wollenden Steffen, Ronald, Thomas und André hatte sich doch schon Sorgen gemacht.

Thomas startete nun und durfte wie letztes Jahr - aber diesmal bei brütender Hitze - Richtung Hirtstein (inkl. der "Steilen Wand"). Dann folgte Steffen mit der längsten Etappe. Unsereins hatte es sich inzwischen im Hostinec bequem gemacht und genoß Bier, Schnitzel, Knödel usw....

Leider hatte André kurz vor Seiffen dann noch einen Verläufer drin, aber ob 1h05 oder 1:15h Rückstand, das war jetzt auch egal. Spaß machte es weiterhin. Jonny hatten wir abgesagt da Ronald nicht nur die vorletzte Etappe rannte, sondern gleich die letzte (über den Kahleberg) noch ranhängte. dabei durfte er nicht nur Sonnenschein sondern auch kirschgroße Hagelkörner genießen. 18:32:31 Uhr (also nach 14,4h Laufzeit) lief er als 2. über die Ziellinie! Hat etwas länger gedauert, aber wir waren wieder um viele Erfahrungen reicher. Geschickte Einkaufspolitik und absolute Streckenkenntnis machen sich bezahlt! Die Hermsdorfer verfehlten die magische 13h-Grenze nur ganz knapp: 13:01h. So bleiben Ziele für das nächste Mal. Und für 2013 gibts wohl schon neue Ideen seitens des Veranstalters. Auch an dieser Stellen sei nochmal gedankt für deren Bemühen um eine wirklich gelungene Veranstaltung; die eXa wird auch nächstes Jahr wieder dabei sein: das Männel will wieder ins Flache!!!

Ergebnisse: http://www.erzgebirgstraverse.de/relayrace/race/Traverse12/

Bilder (Danke an Alex, den LSV und Traktor Hermsdorf!!!):

meine Etappe:

 die letzten 200 Meter in sub3min/km-Pace:

meine (500er) Splits; zum Schluss sogar flott:

 Jörg am Auersberg:

mit dem Rad in Tschechien:

"Ski und Rodel gut" :

keine Kratzer auf der Linse:
  
magic umbrella:

 Mahlzeit!

das Männel in falschen Händen ;-)





Mittwoch, 16. Mai 2012

Rennsteig v9.0


"...diesen Weg auf den Höh'n bin ich oft gegangen..."

...singen kurz vor 9Uhr etwa 3000 zappelige Läufer die in Neuhaus stehen und sich auf 43km entlang des Rennsteigs freuen. Auch ich freute mich auf diesen Tag und diese Veranstaltung; mittlerweile zum 40. Male ausgetragen und bei mir der 9.Start. Vor 10 Jahren hatte ich hier meine Premiere und es war mein Einstand in die Lauferei. Bis auf 2008 (krank) jedes Jahr dabei und dieses Mal zum 3.x beim Marathon.

Nachdem der Leipzig-Marathon ja nicht nach meinen Vorstellungen verlaufen war, sollte wenigstens hier alles so ablaufen wie erhofft. bereits im Herbst letzten Jahres stand fest dass es wieder Marathon sein wird, egal was davor passiert ist. Relativ frühzeitig gesellte sich dann auch Thomas dazu, der gern einen Genußlauf machen wollte. Alex und Christoph hatten ebenfalls für den 43er gemeldet, aber doch mit anderen Ambitionen. Recht kurzfristig stieß dann auch Steffen zu unserer Truppe und wollte nicht nur Rennsteigpremiere feiern, sondern Marathonpremiere überhaupt.

Was war geplant für diesen Lauf? Tja, es sollte ein Genußlauf werden. Thomas war die Zeit eh egal, Steffen wollte erstmal schauen, was so geht und ich wenigstens unter 4h finishen. Dies sollte eigentlich kein Problem sein, hat ja letztes Jahr mit wenig Aufwand auch geklappt. Dieses Jahr deutlich mehr Aufwand (durch die Leipzigmarathon-Vorbereitung) aber aus 1x Fockeberglauf und einer einzigen Rochlitzer-Berg-Besteigung keinerlei Bergläufe trainiert und der letzte lange Lauf lag nun auch schon 6 Wochen zurück. Zudem direkt nach LE-Marathon fast 2 Wochen Husten. Egal, wird schon schiefgehen... Zuvor dann doch mal die Zwischenzeiten von 2010 rausgekramt und aufgeschrieben, vielleicht klappt es ja, unter 3:42 zu bleiben. Getippt hatte ich 3:43:12 (warum auch immer...). 

letzte Vorbereitungen:

So standen wir am Start, die Ohren wurden nochmal gereinigt da wir direkt neben dem Lautsprecher standen und schon ging es los. Bei optimalem Laufwetter (kühl, trocken, kaum Wind) ging es gleich den ersten Berg hoch, dann erstmal gerade und dann lange Zeit bergab. Wir rollten so dahin: nicht richtig schnell aber auch nicht langsam. Trotzdem wurden wir ununterbrochen überholt...!? Schon bei km3 musste Thomas erstmal in die Büsche, lief aber schnell wieder ran. Die Zeit verging recht flott und schon befanden wir uns an den ersten Anstiegen. Und ich merkte frühzeitig, dass der Berg heute nicht mein Freund sein wird... Zudem grummelten die Thüringer Köstlichkeiten im Bauch, zu denen wir am Vorabend beim Grillen noch genötigt wurden. Dann bei km18,8 die Verpflegungsstelle Masserberg. Durchgangszeit? Irgendwie hatte ich Vorsprung gegenüber 2010 erwartet, aber die Zeit auf meinem Plan konnte ich nicht lesen und Thomas meinte was von 2min. Wie sich im Nachhinein herausstellte, überquerten wir die Matte dort oben auf die Sekunde genau wie 2010 (1:30:33). Danach wieder bergab und schon hatte Thomas einen Stein im Schuh. 

Ersatzschuhe unterwegs:
 

Zudem einigten wir uns darauf, Steffen nach vorn zu schicken denn er machte einen sehr starken Eindruck. Also kurze Pause in den Büschen, Steffen losschicken und ab jetzt als 2er-eXa-Team weiter. Halbmarathonmarke mit ein paar Sekunden Rückstand überquert. Eigentlich alles im grünen Bereich aber so richtig Lust auf Anstiege hatte ich schon jetzt nicht mehr ;-)
 
Und jetzt geht der Rennsteiglauf erst richtig los. Erste Hass-Stelle ist die langgezogene Asphaltpassage bergan die nun folgte. Der geniale Hohlweg dagegen ist ein absoluter Klassiker und ein Highlight: Rennsteig pur. Irgendwann dann Kahlert und weiter Richtung Neustadt. Diese Stelle (etwa km29) sehnte ich mir herbei... Dann Anstieg zum Burgberg. Die Oberschenkel machen sich deutlich bemerkbar. Wir verlieren an den Anstiegen mächtig viel Zeit. Naja, eigentlich nur ich. Aber Thomas wartet und motiviert.

Dreiherrenstein (irgendwo bei km33-34):
 


Letzter schwerer Anstieg bei 37/38km. "1000 Mal berührt..." von Klaus Lage dröhnt es aus dem einsamen Lautsprecher mitten im Wald. Dann geht es eigentlich nur noch bergab. Naja, fast.... Selbst die gerade passage zwischen 41 und 42km fällt mir jetzt sehr schwer. Beine heben? Wie ging das nochmal? Seit einigen Kilometern hört man bereits den Sprecher im Ziel. Ganz schön langsam geworden... Überholt mich ruhig! Letzter Anstieg hoch zum Sportplatz. Wo ist die Rolltreppe? Am letzten Drittel stehen die Laufkumpels aus der alten Heimat und entlocken mir ein debiles Grinsen. Man, warum jetzt noch um den Sportplatz laufen? In 3:47:33 laufe ich mit Thomas über die Zielmatte. Puh, geschafft, reicht für heute...

Könnte auch vor dem Start sein, oder? (außer die Medaille):

 
Jetzt wird es kalt. Umziehen, Bierchen, Suppe, Quatschen, Urkunde, Waffel, Heimfahrt zur FeWo. Nach einer warmen Dusche nochmal raus und bissel Wandern und Cachen. Die Beine sind gut. Auf die Party am Abend verzichte ich und entscheide mich kurzfristig für Dortmund-Bayern; keine schlechte Wahl. Sonntag dann Heimfahrt mit Geocacherunde. Montag leichter Muskelkater in den Oberschenkeln.

So, Thomas hört hier bitte auf mit Lesen!

Dienstag 12,3km-Laufrunde in 4:48min/km als sein (fast) nix gewesen.

Nächstes Jahr dann wieder "heiheiheiho....der Rennsteiglauf..." Dann könnte ich das Shirt "10x dabei" anziehen. Stellt sich nur die Frage: 43 oder 73km. Entscheidung fällt später!

Steffen finishte übrigens in ganz starken 3:29; Chrische in wieder überragenden 3:08, Alex war mit seiner 3:26 nicht ganz zufrieden (will aber nächstes jahr wohl den Langen rocken). Ronald trotz Sturz wieder unter 6h auf der "echten" Rennsteiglaufstrecke und Matthi durfte die 1.Frau bis ins Ziel begleiten.

Ausbeute:


Montag, 23. April 2012

Der Mann von Seite 1

Manchmal kommt man völlig unberechtigter Weise zu "Berühmtheit" - aktuell in meinem Fall zu fast trauriger Berühmtheit.

Da bekomme ich doch heute Morgen einen Nachricht (übrigens von einem Marathondebütanten in 2:58:xx!!!), dass er mich gerade in der Zeitung entdeckt hat: Titelbild der Leipziger Volkszeitung vom 23.04.2012. An sich ja eine schöne Sache, nur leider hat die Sache ein gewisses G'schmäckle... Und zudem muss ich mich auch heute häufiger erklären als mir lieb ist. Fangen wir von vorne an: wie bekannt war mein es mein Ansinnen am 22.April mich sol lange wie möglich an die Fersen des sub3:15-Zugläufers zu hängen und am Ende mindestens 3:20h zu finishen. Die Zeichen standen nicht schlecht: das Training war zwar teils etwas achterbahnartig aber ich war zufrieden und auch ein HM-Test ließ genannte Zielzeit (in meinen Augen) realistisch erscheinen -  auch wenn wirklich alles hätte passen müssen. Wie bereits erwähnt hatte ich mich an einem 3:10er Plan orientiert, zwischenzeitlich aber auf 3:12 geschielt - marginale Unterschiede. 10 Läufe von >28km, 8 davon über 30km. Knapp 900km in einer Durchschnittspace von 4:59min/km abgespult, nicht überragend, aber auch kein Halbmararthontraining... !
Das Wetter war fast optimal; temperaturen wie sie noch vertretbar sind und zwar Wind und Böen, aber an Stellen wo es ok war (bergab) oder wo man sich verstecken kann. Zudem  kam dazu, dass kurzfristig Ronald als Zugläufer einsprang und dass er wie ein Uhrwerk laufen kann, wusste ich. Frühstück bei Chrische (perfekte Ablenkung von der eigenen Nervosität), optimistisch stand ich am Start direkt neben Ronald und wiech ihm die nächste Zeit auch nicht von der Seite. Voller Tatendrang ging es los und gut dass der zugläufer auch als Bremsläufer fungiert, ansonsten wäre ich wohl fast zu schnell angegangen. Seite an Seite mit Ronald spulten wir die Kilometer ab, ganz konstant, leichter Vorsprung zum Soll. Auch die Prager Straße hoch alles kein Problem. Puls perfekt - gerade mal 160. Am Völki die ersten Bekannten am Straßenrand die mir zuriefen. Gleiches an der Märchenwiese (Zwickauer Straße). Wir vor und die anderen bereits nach der Wende sehe ich Chrische und Alex und dahinter die sub3-Gruppe um Matthi und Jonny. Auch bei 15km Extrabeifall von Stemi und später Ritzi. Ronald schickte mich mal aus dem Wind, damit ich vorn keine Körner sinnlos verbrate - ok, verstecke ich mich etwas. Unsere Gruppe war riesig. Auch wenn ich mich gerade 1x umdrehte -  es waren bestimmt 20-25 Läufer - zumindest anfangs. Bei km17 (Schleusiger Weg) verlor ich um popelige 20m den Anschluss. Verdammt. Aber diese 5-6sec kann ich wieder ranlaufen. Mist, noch ein Kilometer 6sec zu langsam. Dann wieder 4:30; passt. Aber bereits jetzt Arbeit! Klar ist das hier kein Kindergeburtstag, aber so früh wollte ich eigentlich noch nicht beginnen zu kämpfen sondern fluffiger unterwegs sein...
Und dann diese ersten Anflüge der Gedanken an DNF - tödlich. Einmal im Kopf... Ich merke, dass ich heute nicht bereit bin, einen Gang rauszunehmen und es halt 10, 15, 20sec/km langsamer anzugehen und weiterzulaufen. Nein, heute wollte ich ganz oder garn nicht. Und Biss oder Bock, weiterzukämpfen und bei 30-35km an die Wand zu laufen hatte ich überhaupt nicht. Nein, jetzt war ich an Start-Ziel und hörte einfach auf.

SCHEISSE!!!

21,12km in 1:36:50 - 4:35er Pace - perfekt...
Ich kann nicht mal richtig sagen, woran es gelegen hat. Ich glaube nicht, dass die Zielzeit zu utopisch war, die Beine waren auch nicht hinüber oder Akku bereits leer - es war eher eine Kopfsache: zu aggressiv, zu sehr auf das Ziel fixiert, aber auch der Drang: heute muss es sein.
Nun ja, da stand ich nun. Kurzzeitig überlegte ich noch, mit Jan weiterzulaufen, der etwa 3min später vorbeikam. Aber ich hatte auch einfach keinen Bock auf irgendwie finishen. Also Nummer ab, umziehen und ab zur Zielgasse und auf die Sieger warten. Dort durfte ich nicht nur die Sieger bejubeln sondern auch die grandiose Laufleistung von Robert (2:43) miterleben und vor allem die beste Zielansage und den adrenalinreichsten Zieleinlauf  miterleben - Zitat: "Und jetzt kommt ein Läufer dessen Namen wir uns für die Zukunft merken müssen - Christoph Fünfstück!" Und wie Chrische auf der Zielgerade abging... ;-)
Souverän auch die sub3h-Auftritte von Matthi und Jonny. Ganz groß auch Thomas, der in 3:01 finishte. Bei Alex hat es nicht ganz gepasst. Später dann noch Ritzi angefeuert der in 39:00 wie erwartet unter 40 auf dem 10er blieb. Auch Steffen St. verbesserte seine PB gleich mal um 18min, auch wenn er noch mehr erhofft hatte: so bleiben wenigstens Ziele.

Was nehme ich mit: keinen Muskelkater ;-) stattdessen ging es später noch 3h durch den Zoo und danach noch ab zum Kindergeburstag. Die Distanz inkl. Pace bin ich mehrfach im Training gelaufen, sollte also irgendwo auch passen. In 3 Wochen dann Rennsteig-Marathon. (Hoffentlich) Genußlauf mit Thomas D.
Und Straßenmarathon? Keine Ahnung; ich hätte jetzt schon Bock ;-) Aber erstmal ankommen, egal welche Zeit - ich will nicht der Martin Beckmann der LG eXa sein.

Dann auch gern auch ohne Titelbild...



(LVZ)

Montag, 2. April 2012

Wunsch und Wirklichkeit

Die Zeit verrinnt und in 20 Tagen ist es soweit: Leipzig-Marathon 2012.
Etwa 760 Vorbereitungskilometer habe ich bisher absolviert: nicht gerade der Brüller, aber ich hoffe ausreichend. Davon sind 7 Läufe 30-36km lang gewesen, ein letzter kommt diese Woche noch dazu. Anfangs passten auch die Intervalle gut und ich konnte die geforderten Zeiten auch umsetzen. Dann etwas Achterbahntraining, sprich: mal lief es echt gut und dann auch mal eine Woche überhaupt nicht. Aber, alles in Allem nichts Dramatisches. MRT bzw. MRT-nahe Zeiten habe ich bis 21km geübt und für gut befunden. Aber irgendwie bin ich trotzdem skeptisch.

Gestern war die eigentlich einzige Standortbestimmung vor dem Hauptevent des Frühjahrs. Zusammen mit einigen eXa-Kollegen stand ich an der Startlinie in Wurzen zum Muldentaler Städtelauf. Es wurde wieder viel über zu laufende Bestzeiten diskutiert. Da standen sogar Zeiten von unter 1:28h im Raum und ich solle doch wohl mindestens sub1:30h laufen. Wer mich kennt weiß: ich bin da immer etwas skeptisch und somit schätzte ich mein aktuelles Laufvermögen eher auf 1:33 ein. Schließlich sollte es auch kein absolut-volles-Rohr-ich-schieß-mich-ab-lauf werden. Nichtsdestotrotz schloß ich mich der (bis zum Ende perfekt harmonierenden) eXa-Gruppe um Hase Matthi und seine Schäfchen Steffen R., Steffen S. und Thomas D. an. An die angesagten 1.30 konnte ich nicht so recht glauben, hieß es doch zwischenzeitlich auch mal 1:27-Versuch. Egal, los ging es und ich heftete mich an deren Fersen. 4:05-4:08er Schnitt auf den ersten 5km überzeugten mich dann doch recht schnell, nicht auf Biegen und Brechen dranbleiben zu wollen (hätte ich auch never geschafft) und somit machte ich nach 5,5km bis ins Ziel mein eigenes Ding. Weder eine Wiederholung der 1:28 von 2010 noch eine
1:30 wären drin gewesen, zumindest nicht in Hinblick auf den 22.4. Meine Pace pegelte sich auf +- 4:25 ein, wobei auch mal Ausreißer in beide Richtungen dabei waren. Da ich die ganze Zeit allein lief, lief ich irgendwie recht unkonstant...
Naja, der Rest ist schnell gesagt: keine großen Besonderheiten, mal flutschten die Kilometer, aber 1-2km fielen mir auch schwerer. Am Ende kamen 1:32:27 (laut Liste) raus: weder entspannt noch ausgekotzt. Aber immerhin trotzdem noch mein persönlich 2.-schnellster HM.

Mit der 1:32 war ich übrigens schlechtester Teilnehmer der eXa.... Christoph kam nach saustarken 1:17:49 als Gesamt-11. und AK-Sieger ins Ziel (getippt hatte ich 1:17:24). Alex ebenfalls mit neuer PB (1:22h) und die 4-von-5-kamen-durch-Gruppe finishte deutlich sub1:30 -> 1:25:xx Respekt!!!

Tja, was nehme ich nun mit? Wenn ich die "schlauen" Marathonzeiten-Rechner des WWW bemühe kommen schon noch Zeiten raus, die darauf hindeuten, dass ich es zumindest versuchen sollte, mich an den 3:15er Zugläufer zu heften. Vielleicht wird es wieder mal ein Tag, an dem alles passt...

See you in LE!

Impressionen vom Lauf:
(Danke an Silvio für die Bilder!)

Race-Pace-Prediction: ;-)

Montag, 5. März 2012

Projekt_LE2012

In Anlehnung an André Pollmächers lesenswerten Blog habe ich mal die Überschrift so gewählt. Kleiner Unterschied: London hat die Olympischen Spiele bekommen, Leipzig nicht. André muss sub2:12h laufen um dabei zu sein, ich darf einfach so dabei sein. Die Stunden in der Laufzeit unterscheiden sich ebenso, aber zumindest die Minutenzahl hat was nahezu Gemeinsames... Seit 1.Januar 2012 trainiere ich mal wieder nach Plan: wieder Marathonaustria. Und den Mund nehme ich da gleich mal ganz schön voll: ich versuche mich am 3Stunden10Minuten-Plan. Ich weiß, das ist für mich ein ganz schön großer Brocken an dem ich mich da versuche, aber die Einheiten als solche habe ich bisher alle (bis auf eine Einzige) geschafft. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich natürlich gerade mal auf zumeist 4 Einheiten je Woche komme. Obwohl: letzte Woche war ich 6x auf der Piste und habe zum ersten Mal überhaupt die 100km-Marke geknackt. ;-)
In den letzten 8 Wochen habe ich zudem 5 Läufe >30km absolviert, meist schneller als im Plan steht. Nur bei einem hatte ich ein paar Problemchen. Letztes Wochenende habe ich daher vor dem 12km-Fockeberglauf gleich 21km Warmlaufen geübt. Und es lief alles hervorragend. Die 6x Fockeberg bin ich dann absolut ruhig gejoggt da ich ja mal wieder eine lockere Zielzeit getippt hatte (und 23sec daneben lag).
Anfang Januar merkte ich schon die deutliche Steigerung gegenüber den Vormonaten und das Knie (bzw. teils sogar beide; nach Bahnläufen) muckerte etwas. Das kannte ich ja nun seit mehr als einem Jahr. Mittlerweile kann ich sagen: rausgelaufen. Erstmals seit 1, 5 Jahren habe ich gar keine Zipperlein beim Laufen - sieht man von 2 blauen Zehennägeln ab, die nun wieder da sind...
Ziel wird sein, am 22.April hier in Leipzig so lange wie möglich den 3:15h-Zugläufer zu begleiten. Mal schauen wie es läuft, vor allem noch bis dahin. Im Mai folgt dann ein ganz entspannter Rennsteigmarathon und dann ist schon wieder Traversenzeit.
Bis dahin gilt es noch fleißig zu trainieren denn die Laufkollegen zeigen derzeit Laufleistungen die wahrlich unfassbar erscheinen... Mal sehen, vielleicht kann ich ja dieses Jahr auch meine Wette mit David noch mal in Angriff nehmen.

letzten Samstag beim Fockeberglauf bei km 31 (bzw. 10):