Mittwoch, 20. April 2011

Science or Magic? - dna als BROOKS-Testläufer

Vor einigen Wochen bewarb ich mich bei BROOKS als Testläufer um sowohl Equipment der aktuellen Kollektion als auch Prototypen zu testen und siehe an, ich hatte das Glück und wurde ausgewählt: hier mein bisheriger Eindruck zu den 5 getesten Objekten der Begierde:

BROOKS Adrenalin GTS 11:

Dies ist sozusagen ein Dauerbrenner in der Support-Laufschuhfraktion. Mittlerweile die 11. Generation und sehr beliebt bei Läufern mit Überpronation. Ich hatte mal die Version 6 im schicken Orange und war damals begeistert von der Passform, vor allem die geräumige Zehenbox gefiel mir und meinen Zehen. Was mir damals nicht ganz so gefiel war die im Vorfussbereich recht breite und etwas ausladende Sohle die dazu führte, dass ich beim Laufen teils am anderen Schuh entlangschleifte. Ganz anders beim Modell 11: bei immer noch so geräumiger Zehenbox ist der Vorfußbereich etwas schmaler geworden und die Sohle steht seitlich nicht mehr so nach außen. Brooks stellte mir ein Modell in Farbkombination Blue/Silver zur Verfügung. Sieht recht unspektakulär aus, eher zurückhaltend und unaufdringlich. Aber ich bin ehr der Meinung, grelle Farben und aggressives Design gehört zu Schuhe der Kategorie Lightweight / Racer. Ich will nicht mit schnell aussehenden Schuhen lange Läufe absolvieren… Was mir optisch sehr gut gefällt ist die Verwendung von recht vielen reflektierenden Komponenten des Obermaterials: für mich als Spätabends- und Dunkelläufer sehr wichtig, damit man durch Autofahrer und Radler gut gesehen wird. Die Passform ist wirklich optimal für meine Füße obwohl ich ja nicht zuvor testen konnte! Größe angegeben, Schuh bekommen, anprobiert, sitzt perfekt. Dazu trägt besonders auch das Schnürsystem bei. Seitliche flexible Elemente sorgen dafür, dass die Schnürsenkel die Seiten und oberen Bereiche des Schuhs sehr gut an den Fuß/Spann anpassen. Eine zusätzliche Lasche/Führung an der „Zunge“ sorgt dafür, dass selbige nicht verrutschen kann. Positiv fiel mir sofort das Profil der Sohle auf: kein zu starkes Profil und vor allem keine großen Aussparungen in denen sich Steine, Stöckchen oder Ähnliches verklemmen können.

Der Schuh soll für mittelschwere bis schwere Läufer geeignet sein, welche deutlich Überpronation aufweisen. Ich habe zwar ein paar Gramm zu viel auf den Rippen, bin aber auch nicht sooo schwer, zudem hält sich meine Überpronation in Grenzen. Trotzdem empfinde ich den Schuh als hervorragend geeignet für lange Läufe und für genau diese nutze ich den Adrenalin GTS 11. Bisher habe ich 150km mit ihm abgespult, u.a. zwei Läufe >30km. Einer davon komplett auf Asphalt und der zweite war ein Einsatz beim Hermannslauf letztes Wochenende. Dort wechselt der Untergrund ja bekanntlich ständig von Asphalt zu Sandboden, Waldwegen und Kopfsteinpflaster. In allen Situationen fühlte ich mich wohl mit diesem Schuh. Ein kleiner kritischer Punkt sei angemerkt: im Vorfußbereich auf der Oberseite des Schuhs befinden sich auf dem Mesh-Material zwei 3-fach gelochte Streifen; bei diesen habe ich den Eindruck, dass es durch das Knicken bzw. beim Abrollen recht bald zu einem Riss dieser Streifen kommen wird. Das Mesh-Obermaterial ist davon allerdings nicht betroffen.

Fazit: wirklich sehr guter und gelungener Schuh mit BROOKS-DNA-Dämpfung (passt doch gut zum Namen meines Blogs bzw. mein Nickname ;-) ohne dabei ein Laufsofa zu sein; wird mein Schuh für längere und lange Läufe und ersetzt jetzt meinen Mizuno Wave Inspire; den Schuh würde ich definitiv auch kaufen und er ist auf jeden Fall empfehlenswert!

BROOKS Ravenna 2:

Der zweite Schuh den mir BROOKS zum Testen zur Verfügung gestellt hat, ist der Ravenna 2. Ein ebenfalls gestützter Schuh mit DNA-Dämpfungstechnologie. Der Schuh ist mit seinen 300gr etwas leichter als der Adrenalin GTS 11 (etwa 320gr.). Ich habe die Farbkombination Rot/Grau, der Schuh ist aber auch in der etwas auffälligeren Variante Grau/Grün erhältlich. Auch hier wieder reichlich reflektierendes Material. Ebenso wie beim Adrenalin wird hier das innovative Schnürsystem mit flexiblen seitlichen Komponenten verwendet, das für sehr gute Passform sorgt. Auch mit diesem Schuh kam ich sofort sehr gut zurecht, hätte vermutlich beim Kauf aber eine halbe Nummer größer gewählt: vorher also mal anprobieren! Auffällig und beim Lauf auch deutlich spürbar ist die deutlich nach oben gezogene Spitze des Schuhs welche ein dynamisches Laufgefühl vermitteln und für gutes Abrollverhalten sorgt. Den Schuh bin ich bisher reichlich 100km gelaufen; zumeist bei extensiven Läufen um die 12-14km mit einigen Tempowechseln. Scharfer Einsatz dann beim „Untertagehalbmarathon“ im Salzbergwerk Sondershausen: mit dem tückischen Untergrund (loses und auch glattgeschliffenes Salz) und dem stark profilierten Gelände (steil bergauf und bergab) kommt der Schuh sehr gut zurecht ohne dass man im Schuh rutscht. Wie der Adrenalin 11 hat auch der Ravenna 2 eine Sohle ohne große Aussparungen o.ä. in denen sich Steinchen o.ä. verklemmen können: sehr gut!

Fazit: ebenfalls sehr guter Schuh mit toller Passform; meiner Meinung nach geeignet für normale und etwas flottere Läufe; empfehlenswert

Essential Run Vest:

Passend zum einsetzenden Frühling erhielt ich eine Laufweste zum Testen. Sie ist sehr leicht und aus windundurchlässigem und wasserabweisendem Material. Und dies trifft so definitiv auch zu! Sowohl bei starkem Wind als auch bei leichtem Regen bin ich mit dieser Weste gelaufen und sie hielt was sie verspricht: man kühlt nicht aus, schwitzt aber auch nicht und leichter Regen perlt ab (ein Ersatz für eine Regenjacke ist sie natürlich nicht. Mein Testobjekt war eine komplett schwarze Weste mit einigen reflektierenden Aufdrucken; wie gesagt, für mich recht wichtig; diese hätten etwas größer ausfallen können, ebenso könnte das Firmenlogo größer sein (das muss man aber halt auch mögen). Die Weste sitzt recht locker, kann aber durch flexible Kordeln enger anliegend geschnürt/gezogen werden. Was mir wirklich sehr gut gefallen hat und ich auf meinen langen Läufen geschätzt habe, ist das Vorhandensein mehrerer Taschen. 2 Außentaschen vorn (mit Zipper) sind perfekt für Kleinkram wie Schlüssel, Handschuhe oder Ähnliches. Zudem ist innen noch eine tasche für mp3-Player oder Handy angebracht: vorbildlich! Für Belüftung sorgen zudem Materialwechsel /Schlitze im Rückenbereich.

Fazit: sehr gute Ergänzung meines Laufequipments; lässt sich sehr gut mit Langarmshirt oder T-Shirt kombinieren – je nach Wetterlage; würde ich so auch kaufen (evtl. in einer anderen Farbe); noch besser wäre allerdings eine Variante mit abzippbaren Ärmeln -> Perfekt!

Versatile Shirt:

Zu meinen zahlreichen Shirts gesellte sich jetzt noch ein BROOKS-Shirt aus der EssentialRun-Reihe. Mein Testshirt ist komplett schwarz und somit recht zurückhaltend in der Farbwahl. Passt somit sehr gut zu den zumeist schwarzen Laufhosen. Logo und Rückenaufdruck sind reflektieren. Die Nähte scheuern nicht - super. Sehr gut gelöst ist der Feuchtigkeitstransport nach außen: seitlich wurde ein meshartiges Material verwendet, welches sehr atmungsaktiv ist; insgesamt: unspektakulär (andere farben sind wählbar!!!) aber erfüllt seinen Zweck genau so, wie es sein sollte!

Essential Run Wind Pant:

Hier musste ich etwas schmunzeln, denn da hatte es BROOKS wohl etwas zu gut mit mir gemeint, denn: das ist ein Damenmodell ;-) ABER: da die Hose weder pink ist (sondern schwarz) noch feminin geschnitten, würde ich sagen: diese Hose ist UNISEX; allerdings laufe ich nie in solch einem Hosentyp und somit nutze ich die extrem leichte Hose auf dem Weg zum und vom Wettkampf; kann man perfekt einfach drüberziehen; seitliche Zipper ermöglichen Ein-/Ausstieg auch mit angezogenen Schuhen; große Zippertaschen an den Seiten bieten reichlich Stauraum; wie bei der Weste wurde auch hier wind- und wasserabweisenden Material verwendet.

Gesamtfazit: besonders die getesteten Schuhe kann ich vorbehaltslos empfehlen, vor allem da sich mich in Sachen Passform und Laufeigenschaften überzeugt haben; die Weste ist ebenfalls eine tolle Ergänzung; das Shirt tut was es soll, die Hose hätte ich nicht gewählt ;-) trägt sich aber gut
Also, weiter so!!! und vor allem DANKESCHÖN!!!
P.S. Ganz gern würde ich was aus der Nightlife-Kollektion testen, ebenso den Green-Silence oder T7-Racer

RUN HAPPY!!!

Montag, 18. April 2011

Zwischenstand 2011

Mein letzter Blogeintrag liegt ja nun bereits ein Weilchen zurück und so wird es Zeit, mal wieder ein paar Zeilen zu schreiben und sich zum Zwischenstand im Jahr 2011 zu äußern.
Gleich mal vorweg ein kurzes Fazit: ich hänge hinterher! Und zwar hinter der Form des Frühjahrs 2010 und dies besonders bedingt durch weniger Kilometer. Irgendwie passt es dieses Jahr nicht so. Aber aufgeben will ich auch nicht und versuche, in den nächsten Wochen noch bissel was zu retten. Denn: am 21.Mai ist Rennsteiglauf und für mich heißt es dann 43,5km kämpfen und trotzdem Spaß dabei haben. Die Zahlen und Statistiken lügen nicht sondern zeigen mir meine derzeitige (Nicht-)Form an: letztes Jahr hatte ich nach 15 Wochen 928km abgespult, in 2011 sind es nur 661km: 70%. Letztes Jahr hatte ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine neue tolle Bestzeit im Halbmarathon (1:28), dieses Jahr war ich in Grimma satte 13min langsamer…; 2010 ebenfalls 10er PB, derzeit ist an so etwas nicht zu denken. ABER: es hilft, sich realistische Ziele zu setzen und somit ist auch klar, dass ich meine 3:42 vom Rennsteig 2010 nicht erreichen werde. Aber wie mein diesjähriger Begleiter beim Rennsteig sagt: „Wir ziehen das Ding durch!“.

Eine kurze Wettkampfzusammenfassung der letzten Wochen: Untertagehalbmarathon war just-for-fun und hat auch richtig Spaß gemacht; AOK-Frühjahrslauf (10km) war richtig grottig schlecht; der Rochlitzer Berglauf (10,7km) war so lala und hat gezeigt, dass ich nochmal Berge üben muss; Wurzen-Grimma (Halbmarathon): falsche Taktik / falscher Ehrgeiz -> bereits nach 5km abreißen lassen (müssen); 3 Tage später Glockenturmlauf (12km) ging schon deutlich besser (im Bewusstsein, nach diesen 22km inkl. Hin/Rück gleich >30km am Folgetag laufen zu wollen); gestern Hermannslauf (31km): etwas forsch angegangen aber sonst alles nach Plan und gut gefühlt (inkl. 8min Verbesserung vs. 2010).

Hermannslauf ist auch gleich ein gutes Stichwort: nachdem ich letztes Jahr gute Erfahrungen damit gemacht hatte, vor dem Rennsteig auch mal einen >30-Lauf im profilierten Gelände zu machen, stand schnell fest, dies auch in diesem Jahr so zu machen. Also wieder frühzeitig angemeldet denn die 7000 Startplätze sind immer schnell vergriffen. Hatte ich im letzten Jahr vor dem Hermann bereits 6 Läufe von mind. 30km absolviert, war es diesmal gerade mal ein einziger (und der exakt 30km…). Naja, mit Thomas wurde eine Marschroute ausgekaspert und wir einigten uns auf 2:50 als Zielzeit, also locker gelaufener anspruchsvoller Lauf. Freitag mit Kind & Kegel und Sack & Pack nach Detmold gereist, Samstag noch schön den Wanst (Ranzen) auf der Kirmes und beim abendlichen Grillen vollgeschlagen: beste Voraussetzungen (macht man beim rennsteig schließlich auch so). Sonntagmorgen dann zeitig nach Bielefeld gefahren (Ja, wir haben es gefunden!), Startunterlagen abgeholt und wieder zurück zum Start zum Hermannsdenkmal. Dort hieß es wieder: Zeit totschlagen. Schnell noch Werbung für Run4Japan (1km = 1€) aufm Shirt festmachen, dann warmlaufen usw.. Diesmal Startblock B, also nur 5min später als die Local Heroes. Dann gings los: Gedränge, Gestolper, Geschubse auf den ersten Metern bis Kilometern bedeuten konzentriertes Laufen (erstmal bergab und gerade). Dann erster Anstieg: hier verliere ich kurz den Kontakt zu Thomas, laufe aber wieder auf. Weiter geht’s; bei km 8,5 kommt man zur Panzerstraße -> Spalier von Menschenmassen, wir sind unterwegs Richtung 2:40 (ich sollte partiell Recht behalten); dieses Jahr ist es deutlich kühler (und somit angenehmer zu laufen), aber die Sandpiste lässt den Staub aufwirbeln. Bei den ersten Treppen bergauf verliere ich Thomas erneut, hole ihn aber wieder ein, als er bei km 14 hinter dem Busch hockt… Vor Oerlinghausen (18) geht’s auf Kopfsteinpflaster steil runter (man ist das unangenehm für mein Knie!), im Ort Volkfeststimmung; dann holt mich auch Thomas wieder ein. Bei Kilometer 19 (Treppen hinterm Schopketal) lasse ich ihn ziehen, sehe ihn aber noch die nächsten 2-3 Kilometer, aber er nimmt mir ab hier 30sec pro Kilometer ab. Ich nehme etwas raus um mich nicht zu verheizen, soll ja ein Trainingslauf bleiben! Die Lämershagener Treppen sind wieder der Hammer, allgemein ist der Abschnitt 19-24km der härteste Teil. An der Teilung „Hermänner“ (Treppen) oder „Weicheier“ wähle ich wieder die Hardcorevariante (obwohl man da Zeit verliert). Kleiner Tiefpunkt ab jetzt, es ist wieder schwer, aber Training soll ja bekanntlich wehtun. Ab Kilometer 27 geht es nur noch gerade oder bergab. Ich laufe eher gemütlich als dass ich nochmal beschleunige. Diesmal ohne jegliche Rippenprobleme (siehe 2010). Auf den letzten 2 Kilometern wieder Tour-de-France-Feeling mit engem Zuschauerspalier. Nach 2:46:20 bin ich im Ziel. Kurze Erholung, alles hat gepasst: Rennsteig kann kommen, oder? Bis dahin noch 3 x >30km und am 21.5. nicht zu viel wollen, dann klappts auch mit dem schönsten Ziel der Welt ;-)
Ach ja, Thomas kam nach 2:40:00 ins Ziel (ich sollte mal Lotto spielen). Gewonnen hat Ezekiel Jafari Ngimba aus Tansania in 1:40 (neuer Streckenrekord) obwohl er sich bei Kilometer 1 erstmal die Schuhe zubinden musste...

Hier noch ein paar Impressionen (die kleinen Bilder stammen von nw-news.de)

Warten vor dem Start:

vor dem Start / die Leipziger Hermänner:

in Oerlinghausen (ca. km 18.5):

Lämershagener Treppen (22km):

kurz vor dem Ziel (31km):

im Ziel (das Fahrzeug brauchte ich aber nicht...):

im Ziel / mein Werkzeug (BROOKS Adrenalin GTS 11):