Samstag, 31. Mai 2008

Irrwege

Als Vorbereitung für die Erzgebirgstraverse, welche in einem Monat stattfindet, wollte ich mal testen, wie man eine Strecke auf den Forerunner überträgt und dann nachläuft, ohne vorher genau zu wissen, wo es lang geht und wo man abbiegen soll.
Eigentlich für eine Abendrunde geplant, war es mir dann doch gestern einfach zu warm und so entschied ich mich für eine Morgenrunde. Gesagt - getan! Startzeit: 5:30 (Nein, das ist kein Tippfehler...). Von David hatte ich eine Strecke als Vorgabe erhalten, die ich nachlaufen wollte. Den Startpunkt kannte ich, mehr nicht. Also losgedackelt und tatsächlich, am Startpunkt tauchte seine Route im Display auf - weiterlaufen. Aber irgendwas muß ich da im Handbuch überlesen haben, denn dauernd springt der Zoomfaktor zurück, als wöllte mir die Uhr sagen: "Hey, du läufst jetzt in Leipzig!". Ahja... Bereits nach 200m erste Abzweigung verpaßt, kurzes Hin und Her, Aaah, dort gehts lang. Nach 3km das gleiche Spiel. Unter der B2 hindurch, nein, das war wieder falsch. Komisch, jetzt zeigt er an, dass der Weg auf der anderen Flußseite weitergeht?! Häh? Sollte David mir seine Triathlontrainingsstrecke geschickt haben? Mist, stehenbleiben bewirkt, dass man zum Ziel dutzender Mücken wird; also weiterlaufen und rumdrücken. Plötzlich endet die Strecke. Entnervt gebe ich auf und laufe einfach irgendwie weiter. Wie sich im Nachhinein herausstellt, gar nicht so weit abseits....
Nach 11,32km stehe ich vorm Bäcker. Obwohl eigentlich noch geschlossen, werde ich hereingebeten und ich kaufe ein. Die Familie wird's freuen. Nach Hause, Dusche, Frühstück... toller Start ins Wochenende!

Zum Vergleich: beide Strecken....

Donnerstag, 29. Mai 2008

XXII.Silberseelauf

Vorgeschichte:
So langsam steige ich ins Laufgeschehen wieder ein und eigentlich fühlt sich das Ganze auch gut und beschwerdefrei an. Keine Luftprobleme und auch das Knie ist kein Problemfall mehr, wobei ich den Verdacht habe, dass es am Schuhwerk liegt (speziell: der NewBalance fühlt sich etwas ausgeleiert an und das nach 700km Laufleistung...; könnte natürlich zu Problemen führen).
In den zurückliegenden Tagen habe ich u.a. 2 Einheiten mit eXa-Kollege Roadrunner im MRT zurückgelegt sowie auch mal wieder ein Intervalltraining mit David gemacht, wobei die Intervalle ca.20-25sec über den letzten Intervallen im März/April lagen und David mich locker hätte abhängen können. Aber vorsichtiger Einstieg war ja die Devise. Zudem ist die Koordination Familie, Arbeit, Lauf und Übergehen von Schlafdefiziten nicht ganz einfach...
Nichstdestotrotz ließ ich mich für den anstehenden Stadtranglistenlauf anmelden, auch wenn meine längste Einheit gerademal 15k war und der bevorstehende Lauf sollte 20km sein.

Am gestrigen Mittwochabend fand in Leipzig/Lößnig der 22.Silberseelauf statt. Vor 2 Jahren nahm ich dort noch am 10er teil und da war der Start 10/20k noch versetzt. Mittlerweile wurde die Strecke so geändert, dass jede der 4 Runden 5km lang ist. Der Wetterdienst vermeldete zu erwartende Temperaturen von 25° und böigen Wind. In Summe zur nicht einfachen Strecke keine schöne Kombination, zumal ich kein Hitzeläufer bin; bestenfalls hitzig ;-)
Nun ja, kurz nach 18Uhr gings los. Mit David hatte ich mich leider etwas weit hinten eingeordnet und so mußte man erstmal kreuzundquer zwischen langsameren 10er und 20er Läufer hindurch. Schnell löste sich das Gedränge und wir zogen kontinuierlich unser vereinbartes Tempo von 5min/km durch bzw. lagen knapp drunter. Schneller wollten wir bestenfalls zum Ende hin werden. Das Tempo entsprach also meinem Marathonrenntempo. Bereits nach 1Runde liefen wir als 2er Gruppe mit einem M40er (?) - Startnummer 64 - im Schlepptau, der sich in unserem Windschatten mitziehen ließ. In der zweiten Runde wurde die Steigung (Gorbitzer Straße) schon anstrengender und besonders lästig und schwer zu laufen ist die Schotterbuckepiste Dösner "Straße", die diesen Namen nicht verdient hat. Naja, noch lief alles bestens und man mußte aufpassen, dass man sich nicht von den 10ern mitziehen läßt, die zum Finish ansetzten. In der Steigung der 3 Runde hatte David einige Probleme dranzubleiben, da ich konstantes Tempo auch "bergan" lief. Gleichzeitig empfand ich die Steigung diesmal auch nicht so spürbar. In Runde 4 hatte ich dann an selbiger Stelle zu kämpfen und am Übergang Asphaltstraße/Schotterpiste, also nach 18km gab ich David bescheid, er solle ziehen, da ich etwas rausnehmen mußte. Da merkte ich doch die Laufpause und einige Körner fehlen halt noch. Unser gelber Begleiter ließ ebenfalls abreißen und wir liefen jetzt Seite an Seite weiter, bis er merkte, dass ich das Tempo merklich verschleppte. Letztendlich lief er wieder auf David auf und überspurtete ihn noch dank der "Windschattenkraftresereven" ;-)

Mein 18.km war auch gleich 30sec langsamer als alle zuvor. Km 19 dann wieder 5er Schnitt und der 20. dann wieder langsamer. Wenigstens eine Gemeinsamkeit mit eXa-Chef Carsten.
Nach (offiziell) 1:41:02 war ich dann im Ziel. Fazit: 60. insgesamt und 8. der AK_M30; Zielzeit von 1:40:00 etwas verfehlt, war aber auch nicht unbedingt zu erwarten. Pizza und Bierchen waren wohlverdient...

Runde 1: 0:24:40
Runde 2: 0:24:59
Runde 3: 0:24:58
Runde 4: 0:26:39

Ich frage mich, wie ich im April fast 30sec pro KM auf'm Halbmarathon schneller war und beim Leipzigmarathon bei gleicher Geschwindigkeit (bzw. knapp schneller) mich so gut gefühlt haben kann. Heute habe ich zumindest recht schwere Beine...

- Gesamtergebnis findet man hier mit Gesamtsieger Olaf Überschaer (der hat's auch mal verdient).
- eXa-Ergenisse findet man hier

Montag, 12. Mai 2008

Jaaaa, er lebt noch!

Nach 3-wöchiger Laufabstinenz, habe ich in der vergangenen Woche erstmals wieder die Laufschuhe geschnürt und vorsichtig meine ersten Kilometer absolviert. Bei diesem herrlichen Wetter ja auch eine echte Verlockung. Und so bin ich am Freitagabend im 5:40er Schnitt 8,5 Kilometer durch den Auewald gelaufen. Schon beachtlich, was sich da so auf der Laufstrecke tummelt. Aber in 2-3 Wochen wird's damit wohl wieder vorbei sein, da es dieses Jahr wohl wieder nix mit Bikini- bzw. Sixpack-Figur wird. Und dann wird man nur die treffen, die man auch im Januar 21Uhr am Wildschweingehege im Wildpark im Schein der Stirnlampe gegrüßt hat.
Sonntag bin ich dann mittags mal 4,4km in Großsteinberg bei Naunhof gelaufen und habe mir die Häuslein angeschaut, die mir a) gefallen, ich mir aber nie leisten kann oder b) mir nicht gefallen und die ich mir erst recht nicht leisten kann...
Aber war mal schön, statt durch den Auewald man durch herrlich gelbe Rapsfelder zu laufen.
Und weils so schön war, heute mittag erstmals mehr als 'ne Stunde in Laufschuhen durch den Clarapark, wo die letzten Klänge des Wave-Gotik-Treffens zu hören waren. 11,85km in 1:03:39.
Alles in allem läufts noch recht beschwerlich, bedingt durch die Pause und die gleichzeitige Probierphase eines zweisitzigen Fahrradanhängers....
Muskelkater durch Laufen kannte ich schon gar nicht mehr!
Allerdings zwickt auch das rechte Knie noch; das muß ich wohl im Auge behalten ;-)

Nächste Woche ist ja nun Rennsteiglauf, der erstmals seit 5 Jahren auf mich verzichten muß, auch wenn ich gern dabei gewesen wäre. Angemeldet war ich ja schon seit Oktober. Meine Startnummer (03044) hat nun Vereinskollege Steven, auf den ich ummelden konnte. Auch schön, dass das so reibungslos geklappt hat. Gut das ich in zwei Vereinen bin ;-) Er wird wohl etwa anderthalb Stunden eher im Ziel sein, als es bei mir der Fall gewesen wäre. Schau'n mehr mal!

Freitag, 2. Mai 2008

Planerfüllung

Passend zum gestrigen 1.Mai heute mal ein paar Äußerungen meinerseits in Sachen Planerfüllung. Auch wenn es "nur" um 18 Wochen geht und nicht 5 Jahre.

Da ich ja - zumindest was die Lauferei angeht - derzeit pausiere, will ich mich mal zu den theoretischen Dingen auslassen und diesmal keine Zeiten, Kilometer, Geschwindigkeiten o.ä. niederschreiben. Es soll um meine Erfahrungen mit Carsten's Marathon-Trainingsplan "Zielzeit 3:30:00" und ein Fazit dazu gehen. Vorab - ich hätte ihn "Zielzeit 3:29:59" genannt, das ist noch motivierender... ;-)

Als erstes muß gesagt werden, es ist kein Plan für Marathoneinsteiger, da er auf gewissen Vorleistungen und einem recht ordentlichen Trainingsstand aufbaut, der zur Zeit des Einstieges vorhanden sein sollte. Als ich in den Plan eingestiegen bin, traf das - mehr oder weniger - auf mich zu. Allerdings hatte ich Bedenken, dass gleich in der ersten Woche ein 28er Lauf anstand und das meine letzten längeren Läufe gleich um 50% übertraf. Doch es funktionierte und ich kam ganz gut damit zurecht.
Überhaupt muß ich sagen, dass der Plan - anders als so einiges, was man im www so findet - viele längere/lange Läufe vorsieht und das ist gut so. Auch wenn die schwer fallen. Ob der Vorbereitungsmarathon in Woche 5 sinnvoll ist, sei dahingestellt; mir wär's zuviel ;-)

Kritisch anmerken möchte ich die fehlende Steigerung bzw. den Einfluss der Entwicklung und Möglichkeiten des Läufers. Bereits nach 4 Wochen bleiben die Zeitvorgaben für extensive, regenerative, schnelle Einheiten usw. auf einem Niveau stehen. Klar kann man immer schneller laufen als es im Plan steht (oder versuchen), aber eine Vorgabenänderung wäre für mich motivierender bzw. anspornender gewesen. Eine weitere Steigerung nach evtl. 8 Wochen - als Anpassung an den hoffentlich vorhandenen Trainingsfortschritt - halte ich für sinnvoll.
Weiterhin finde ich die Intervallzeiten etwas zu lasch. Ein paar Sekunden flotter (als Vorgabe) wären gut. Gleiches trifft auf die Zielzeiten der 10er Wettkämpfe zu. Auch wenn man nicht dauernd auf Anschlag laufen sollte, sind die geforderten Zeiten zu langsam. Wie gesagt, variieren kann ja jeder wie er will, aber einige Modifikationen im Plan werde ich bereits im Vorfeld der nächsten Vorbereitungsphase machen. Eine etwas schwieriger zu erreichende Vorgabe für einen Wettkampf fordert mich mehr und spornt mich mehr an als eine Zeit, die man doch recht locker erreichen kann.

Unabhängig davon kann ich sagen, dass ich - wie ich auch gehofft habe - sowohl 'ne neue 10er als auch 'ne neue HM-Bestzeit gelaufen bin. Dafür dass die Zeiten so nebenbei abfallen und das durch einen Plan, der ein völlig anderes Ziel hat, bin ich mit den Zeiten auch zufrieden. Besonders mit der Halbmarathonzeit von 1:36:48. Macht immerhin eine Steigerung von 10min in einem Jahr! Auch wenn das keine Spitzenzeit ist (eine namentlich mir bekannte Person sagte mal, das sei weder schnell noch langsam), vor einem Jahr waren das für mich noch unvorstellbare Dimensionen. Mit darauf ausgerichtetem Training ist auch hier noch mehr rauszuholen. Gleiches gilt für die 10er Zeit von 44:01 mit der man nun nicht gerade prahlen kann, aber wie gesagt, eher nebenher erlaufen. Dieses Jahr soll's noch Richtung 42min gehen.

Anders als es Carsten als Anmerkung im Plan erwähnt/erwartet/befürchtet, bin ich verletzungsfrei geblieben. Ich hoffe, kein Zeichen dafür, dass ich zu lasch trainiert habe... Anders siehts bei Erkrankungen aus. Wer sagt, man sei durch Sport weniger anfällig gegen Erkältungen, der soll doch mal mehrfach 3 Stunden bei Kälte trainieren und mit durchgeschwitzten Klamotten rumrennen. Auch wenn der Winter dieses Jahr weniger kalt war - oder vielleicht gerade deshalb - mich hat's 3x richtig erwischt. Das führte auch dazu, dass ich nach 12 Wochen, die ich mich streng an die Vorgaben des Planes gehalten habe, 3 Wochen hatte, die keinen oder kaum Trainingseffekt hatten. Dadurch kam ich am Ende auch nicht auf die ca. 1230 Gesamtkilometer des Planes sondern auf reichlich 1000. Vielleicht hätte ein längere Pause mehr Erfolg gebracht; keine Ahnung.

Wie man ja nun weiß, kann ich nicht damit protzen, dank des Planes auch das Ziel sub3:30:00 erreicht zu haben, aber ich war auf sehr gutem Weg dahin und die Form dafür war wohl da. Mit einigen Modifikationen und Hinweisen meiner Laufkollegen werde ich den Plan erneut angehen! Zu mehr lasse ich mich derzeit nicht hinreissen oder verleiten, da ich erstmal ein Ziel erreichen will, bevor ich das nächste stecke! Ach ja, WANN? ...keine Ahnung. HERBST? ...gut möglich. FRANKFURT? ...wohl eher nicht (auch wenn ich dort noch 'ne Rechnung offen habe!). Vielleicht wieder 3-Länder-Marathon am BODENSEE (damals meine Marathon-Debüt-Strecke). Aber auch DRESDEN läuft sich gut ;-)

Fazit: Ich halte den Plan für durchaus durchdacht und besonders in hinblick auf die langen Läufe als deutlich besser als so manch anderer Plan! Er führt meiner Meinung nach auch zum Erfolg, sprich sub3:30:00; allerdings halte ich auch kleine Änderungen für notwendig.

Letztendlich muß jeder für sich selbst wissen, wie er läuft. Ob nach Plan oder "gut Dünken", aber ich persönlich brauche schwarz auf weiß genau diese Vorgaben und Richtlinien sonst wird das nix ;-)

So, ich hoffe ich kriege jetzt keinen Rüffel von Carsten ....