Sonntag, 28. September 2008

Zweiter Sieger

Was haben Bert Grabsch, Sebastian Vettel und ich gemeinsam?

Nein, der Kontostand ist es nicht. Auch nicht ähnlich teures Material zum Vorwärtskommen.
Es ist die Tatsache, dass sie von besonderen Umständen profitierten und somit ganz nach vorn gespült wurden. Bei mir zumindest fast nach ganz vorn. Und der gewisse Umstand ist das Fehlen/Nichtantreten von Konkurrenz oder deren Ausfall.
So lief's bei mir gestern auch ab. Es stand der 29. Rochlitzer Berglauf auf dem Programm. Sozusagen meine Ex-Hausstrecke in meiner Ex-Heimat. Mich lockte dabei wieder die 20km-Strecke wie bereits in den Vorjahren, wo ich jedes Mal den undankbaren 4.Platz belegt habe.
9Uhr angekommen, angemeldet und dabei gleich die Anmeldeliste studiert. Dabei wurde auch gleich der Topfavorit ausgemacht (nicht ich) und der Ausspruch der "Pulverisierung des Streckenrekordes" machte die Runde. Angesichts des Nebels und der kühlen Temperaturen wurde ich bezüglich meines Outfits arg belächelt. Ich war der einzige in "kurz". Alle anderen langärmlig oder gar mit Jacken unterwegs. Zwar sind 2x 200HM zu überwinden aber so hoch geht's ja nun doch nicht, dass man mit Bodenfrost und Schneefällen zu rechnen hat. Zudem wurde ich wegen meiner Kompressionssocken beäugt. So rennt halt in der Provinz sonst keiner rum. Da gibts noch gute alte Baumwollshirts und Stoffturnschuh; naja fast...
Dabei gehörten die langen engen Socken zur Taktik. Erstens schnell aussehen und zweitens versetzt Glaube Berge. In meinem Fall den Rochlitzer Berg, welchen es zweifach zu bezingen galt. Ein knappes Dutzend Gleichgesinnte wollten sich das gleiche antun, etwa 25 Läufer die einmal hoch unter wieder runter wollten und 45 Freiwillige für die 3,5km-Minirunde.
Zum schnell aussehen gehört natürlich auch die Aufstellung in die erste Startreihe: gesagt - getan und 9:30 gings los. Der Favorit vornweg und 3 10er hinterher, dann schon ich. Die Bambinis bogen schon im "Mordgrund" wieder ab, während es für uns weiter nach oben ging. Den Dritten der 10er Distanz hatte ich immer im Blickfeld. Irgendwann schnaufte von hinten einer ran und ich fragte kurz: "10 oder 20?" "10!" kam's zurück und ich ließ ihn gewähren, kassierte ihn aber am steilsten Stück des Berges wieder. Schon nach 27min war ich oben am Turm und schon gings wieder bergab. Von hinten kamen zwei Läufer näher. Es war der 10er (4.) und sein direkter Konkurrent (am Ende Platz 5 für ihn). Die erste Runde hatte ich in 42:32 absolviert und lief weiter zum erneuten Anstieg. Nach vorn war nix zu sehen und nach hinten auch nicht. Jetzt wurden die Anstiege wie immer steiler und länger und die Schritte zusehends Tippelschritte. 3min mehr brauchte ich bis nach oben, dafür bergab etwas weniger als in der ersten Runde, obwohl ich - da von hinten keine Gefahr drohte - sogar etwas rausnahm und nicht "Volles Rohr" gab. Nach 1:27:56 kam ich als ungefährdeter Gesamtzweiter und Erster der M30 ins Ziel. Wow, "Stockerl"-Platz!
Noch ungefährdeter war natürlich der Gesamterste: 1:09:07 (!!!) deuten aber auf Abkürzungen, Seilbahn oder Blutdoping hin. Nein, wirklich neidlos ist diese Leistung anzuerkennen, war es doch Marcus Friedemann vom DSC Dresden; immerhin 4. beim diesjährigen Leipzig-Halbmarathon und mit 1:12:xx und 2:44:xx in HM bzw. Marathon ein nicht gerade langsamer Zeitgenosse.
Zur Strecke: sehr anspruchsvoll aber diesmal dank fehlender Niederschläge sehr griffig; wie ich aber bereits im Vorfeld wußte: es sind "nur" 17,3km; Anmeldung: 0 Euro!!!
Mein Fazit: sehr zufrieden und heute noch Muskelkater.
So, über Platz 2 freue ich mich trotzdem, schließlich muß man ja erst mal laufen und dabei schneller sein als die anderen; simpel oder?

Höhenprofil und meine HF:

Montag, 22. September 2008

Firmwareupdate

Seit meinem letzten Eintrag ist eigentlich nicht so viel in Sachen Laufsport (zumindest bei mir) passiert. Damit die Zeit sinnvoll genutzt wird, habe ich mir sozusagen ein Firmwareupdate in Sachen "RUNNING" verpasst. Soll heißen: 2-3 Sachen verändert und ausprobiert. Nicht immer ganz freiwillig, aber bisher klappt alles ohne "bugs".
Angefangen hat alles mit einem geplanten flotten 10er aus dem zumindest eine neue 5er Bestzeit (20:54min, sprich 4:13er Schnitt) wurde. Nach 5km winselte ich bei Chrische und Dirk S. um Gnade, schließlich war ich am Vortag 25km bergauf und -ab durchs Vorerzgebirge gerannt und meine Beine waren eher schlabbernd-bleierne Muskelklumpen. Kein Augeschmaus aber trotzdem toll!
Daraufhin verinnerlichte ich eXa-interne "Hinweise" (moderat ausgedrückt!), meine 1000er Intervalle doch gefälligst mal etwas schneller zu machen als meine läppischen +-4:18. Nun denn, ihr müßt's ja wissen. Im Dunkeln also ab in den Auwald, es reicht ja wenn man mich hört. Muß ja nicht jeder sehen... Am Ende kamen 5x1000m in 3:57-4:06 raus. Damit bin ich zufrieden und bleibe somit bei dieser zeitlichen Vorgabe, auch für mehr und längere! Ist das 'ne Ansage?
Nächste Neuerung war der unfreiwillige Test von NikeFree's als Laufschuh. Bisher bevorzugt als "everyday"-Latsch umgeschnallt, mußte ich sie für einen gemeinsammen <5:00er Lauf mit'm Chef und Chrische nehmen, da ich die Laufschuhe zu hause vergessen hatte und direkt von Arbeit kam. Siehe an, es geht ganz gut, auch wenn ich nach reichlich 15km und nochmals 12h später Muskelkater in den Oberschenkeln (!?) hatte. Soviel zum "Barfuss-Feeling" der NikeFree.
Auch die 4.Neuerung ist unfreiwillig: es ist jetzt wieder zeitig (abends) bzw. lange (früh) dunkel, sprich Stirnlampenwetter (zumindest 5Uhr30). Außerdem kalt und regnerisch. Also trifft man früh kein Schw... mehr und mir fällt es doch auch recht schwer, zeitiger als nötig aufzustehen und die Schuhe zu schnüren. Aber, es macht SPASS!

Es läuft also ganz gut zur Zeit und mit den Wochenumfängen und min/km-Schnitten bin ich zufrieden. Leider war ich zum Stadtlauf nicht da, denn da hätte ich mich gern an 'ner neuen 10er PB versucht. ...später halt.

Hoffentlich wird aus diesem Betarelease eine dauerhaft "LAUF"-fähige Version ohne Abstürze und bluescreens. Nächster Test ist am Wochenende der Rochlitzer Berglauf (20km). Ich hoffe dass es kalt ist und regnet!!! Und dann folgt schon bald der Magdeburg-Halbmarathon mit hochgestecktem Ziel, das mir derzeit trotzdem irgendwie in weiter Ferne erscheint. Ich hoffe, Ronalds Escortservice funktioniert auch dort und auch für mich ;-)

Montag, 8. September 2008

"1. Frau"

Am Sonntag hieß es nach 2005 und 2006 mal wieder "Stauseelauf Oberrabenstein". Für mich also 25km in Form von 2 Runden um den Stausee und durch angrenzende Wälder. Um es vorweg zu nehmen, ein - so finde ich - anspruchsvolles Profil erwartet den ungestümen Flachlandläufer. Morgens aus L.E. angereist verpasse ich erstmal die richtig Ausfahrt von der Autobahn. Halb so wild, hab' ja ein Papier-Navi in Form einer zerfledderten Shell-Atlas-Ausgabe von 1995. Da gab es die Autobahn noch gar nicht. Aber ist ja fast die alte Heimat, also finde ich mich zurecht und bin auch noch rechtzeitig da. Startnummer abholen, umziehen und kurze Zeit später ging's los. Im Getümmel entdeckte ich wieder Schrambo alias Sören. Mit ihm lief ich die ersten Kilometer zusammen. Einerseits bedingt durch das Profil andererseits durch das übliche anfängliche wilde Losgerenne gehts recht flott voran. Da auch 10er unterwegs waren wußte man wieder nicht, an wem man sich orientieren kann. Bald teilte sich das Feld und merklich dezimiert gings weiter entlang der Autobahn weiter reichlich bergab. Doch wo es runter geht muß man auch wieder hoch, bei 2 Runden bzw. fast gleichem Start-Ziel-Bereich zumindest. Sören wollte Kräfte sparen für den 6h-Stunden-Lauf, ich ließ mich von der Masse mitziehen. So trennten sich unsere Wege. Die beiden fiesen kurzen Anstiege waren in der ersten Runde noch voll ok und auch die langgezogene Bergaufpassage nach 9km lief sich noch gut. Drückt zwar immer den Kilometerschnitt aber nach 10km hatte ich 49:15 auf der Uhr, damit war ich relativ zufrieden. Und auch die 1:01:48 bei Halbzeit stimmten mich noch optimistisch, heute unter 2:05:00 zu bleiben. Die nächsten Kilometer verliefen recht unspektakulär. Vor mir eine Gruppe die ich gern erreichen wollte. Kurz vor'm Anstieg war ich dran und auch gleich wieder weg, denn jetzt rächte sich zuviel Optimismus, obwohl ich nicht auf Anschlag lief. Die Kräfte schwanden so langsam dahin und bei km 21 kam von hinten ein lockerer Sören vorbei und überholte einen nach dem anderen - ah ja, Kräfte sparen...
Das letzte Bergaufstück wollte mal wieder nicht enden und war auf der zweiten Runde wie immer länger als sonst. Bergab erhaschte ich nochmal 2-3 Läufer und war nach 2:06:25 als erste Frau ;-) im Ziel. Das sind etwa 13min schneller als 2006. Weiter so!
Gewonnen hat übrigens Andrè Pollmächer aus Chemnitz in neuer Streckenrekordzeit von 1:24:xx. Also kein unbeschriebenes Blatt.

Auf der Heimfahrt noch schnell in Rochlitz angehalten und beim Bergtriathlon zugeschaut, wo Laufkumpane Thomas unterwegs war (ca. 5:15h) und mit Heiko R. ein eXa-Mitglied die 4.beste Schwimmzeit und 7.beste Laufzeit hinlegte. Glückwunsch! In drei Wochen bin ich an gleicher Stelle beim 20km-Berglauf am Start.

das Profil des Stauseelaufes:


Nachtrag: Etwas unschön ist die Tatsache, dass zu 9Euro Startgebühr nachträglich noch 2Euro Parkgebühren hinzukommen und man keine alternative Parkmöglichkeit. Das könnte man für die Teilnehmer doch integrieren, oder?

Dienstag, 2. September 2008

1 Jahr "dna-running BLOG"

So, 1.Geburtstag, traraaa!!!
Vor einem Jahr habe ich damit begonnen, hier ab und an ein paar Laufbegebenheiten niederzuschreiben. Machte bisher auch immer Spaß und ich hoffe, dass es nicht zu technisiert ist und zuviel an Trainingsgequatsche und Zeitengelaber.
Bisher hat es die Seite damit immerhin auf ca.94oo Klicks geschafft! Nicht nur von mir ;-)
Klar, größtenteils von den eXanern aber auch von so manch stillem Mitleser, wie man manchmal per Kommentar mitbekommt.
Also, vieln Dank an alle, die immer mal wieder vorbeischauen, um zu sehen, was ich hier so "Spannendes" von mir gebe und dies manchmal auch kommentieren! DANKE und weiter so! Weiterhin viel Spaß beim Lesen, mir fällt schon wieder was ein...!

Ritter-Sport

Kalenderwoche 35 stand ganz im Zeichen von Cospudener Seelauf und Ritterlauf Wolkenburg. Da es derzeit eher um Formaufbau geht als um Formüberprüfung oder gar Bestzeiten, sollten die gelaufenen Zeiten auch nur sekundär eine Rolle spielen. Bummeln wollte ich aber auch nicht. Und da der Sommerabendlauf (20k) und Mannschaftslauf (15k) prima liefen, hatte ich mir einen Kilometerschnitt von 4:45-4:50 vorgenommen. Björn wollte ebenfalls eher Kilometer sammeln und auch Matthi war als Begleitläufer zu begeistern. Pünktlich zum Mittwoch war es doch recht warm geworden, nicht gerade mein Favorit an Laufwetter. Zudem arg weit hinten in der Läuferschar (1Runde und 2Runden) aufgestellt und los gings. Also erstmal kräftig überholen. "Foristi" breed gesellte sich ebenfalls dazu und so liefen wir als 2 2er Gespanne kontinuierlich um die (reichlich) 4:40. Nach 49:50 waren wir das erste Mal wieder an Start und Ziel -> pers. Cossirundenrekord. Danach ließ ich Thomas D. etwas ziehen und Björn versuchte mich zu ziehen aber irgendwie war ab km 14 der Riemen runter und es ging nur noch deutlichst langsamer. Ab km17 ließ ich dann auch Björn ziehen und joggte noch Richtung Ziel: 1:44:14 hieß es am Ende. 5min schneller als letztes Jahr, aber auch nicht gerade zufrieden, war ich doch auf gleiche Distanzen auch im Training schon schneller gelaufen. Nicht so schlimm, brauche ja auch noch Reserven für Freitag!

An besagtem Tag fand in Wolkenburg der 4.Ritter-Kunz-von-Kauffungen-Lauf statt. Ein beschaulicher Lauf im Muldental, der sich wachsender Beliebtheit erfreut. Meine Familie im Gepäck ging es erstmal auf Parkplatzsuche, bei der das anwesende Ordnungsamt genau
hinschaute. 18:25 starteten die Bambinis, 18:35 die 5km-Läufer und 18:40 die 10er. Diesmal stellte ich mich weit nach vorn und die Meute drängte mit dem Startschuß vom Schloßhof durchs Tor ins Freie. Steil ging es bergab um eine Spitzkehre herum hinab zur Mulde. Vom vergangenen Jahr her kannte ich schon, was jetzt folgte. Die komplette Läuferschar versuchte die Hängebrücke zu passieren, was chaotisches Laufen hervorrief. Man wurde auf dieser Schaukelbrücke hin- und hergeworfen -> grenzwertig. Danach ging es nach einer kurzen flachen Passage steil im Wald wieder bergauf. Heißt ja nicht umsonst Hauboldfelsen. Dann wieder flach, bergab, kurz hoch, bergab, zweite Runde. Die Schauckelbrückenpassage war nicht einfacher geworden. Durch das ausgedünnte Feld hatte man Abstand zum Vordermann und trat beim Laufen entweder in ein "Tal" oder einen "Berg" - lustig ;-)
Dann wieder hinauf und vorbei an der Getränkestation. Griff ich letztes Jahr noch zum Rotwein, beliß ich es diesmal beim Wasser und Schwamm. Der abschließende Burgberg war echt heftig. Im Spalier gings wieder hinein auf den Schloßhof 45:38. Ebenfalls 5min schneller als im Vorjahr.
Danach "Fettbemmen" und Rotwein "for free" - toller Lauf! Ach ja, sind übrigens "nur" 9,5km.
Hinterher noch mit "Schrambo" gequatscht (Gesamt-11.), den ich aus Blog und Foren kannte. Die Läuferwelt ist ein Dorf...
Lustig sind die Kilometersplits:
3:57/5:35/4:36/4:27/4:32/5:52/4:43/4:17/2:11 = unrythmische Sportgymnastik ;-)

das Profil:


Montag dann mal wieder als 6er eXa-Trupp unterwegs. Am Ende noch zu dritt und für mich eine Art17er mit Endbeschleunigung. 1:25:51 für 17,10km hieß es am Ende. Schöner Lauf!

der Verlauf: