Montag, 20. Oktober 2008

man vs. machine

Eigenartiger Titel; ich weiß, aber Auflösung folgt. Kasparov vs. DeepBlue hätte auch gepaßt...
Am Sonntag fand die 5. Auflage des Magdeburg-Marathon statt und ich hatte micht hierfür für die halbe Variante entschieden, mit dem Ziel, meine pers. Bestzeit aus dem Frühjahr zu verbessern. Unter 1:35:00 sollte es gehen. Wie vor geraumer Zeit geschrieben, hatte die Leistungsdiagnositik ergeben, dass das wohl nix wird ("Computer sagt NEIN")... Ich mußte es diesmal also nicht nur mir zeigen, sondern auch der veflixten Technik.
Der Termin stand schon lange fest, nur die Location wurde nochmal geändert, da ich (im anvisierten) Dresden schon mehrfach gelaufen war und zudem sich Roland als Hase anbot. Klar, braucht man eigentlich nicht, aber nur auf den Forerunner wollte ich diesmal nicht vertrauen. Wie gesagt: verflixte Technik.
Die 10er Bestzeit vom 4.Okt. stimmte mich optimistisch und war auch im Bereich, den man laufen muß, damit auch auf 21,1 klappen könnte. Die letzten beiden Wochen stimmten mich dagegen eher pessimistisch, da dieses extrem zeitige Aufstehen (3:45Uhr) entsprechende Spuren im Trainingsplan und Motivation hinterläßt. Aber so richtig nach Plan habe sowieso nicht mehr trainiert. Ich hatte mir 4 (!) Pläne sub1:35 nebeneinandergelegt und immer mal was ausprobiert (eXa vs. medica vs. MarathonAustria vs. LaufCampus). Irgendwie war ich immer im Soll und gleichzeitig auch überhaupt nicht.
Neben Annett und Ronald war noch Thomas mitgekommen, der endlich sub1:30 bleiben wollte.
Bestes Laufwetter (abgesehen vom Wind) und ein positiver erster Eindruck von der Veranstaltung bei Ankunft konnten meine Skepsis nicht vertreiben aber lieber nix zu Ronald davon gesagt. Nach einigen Diskussionen über die Startposition unseres eXa-Expresses gings kurz nach 10 los und recht schnell sortierte sich das Feld. Ungestüm wie ein jugendlicher Heißsporn in Sachen Lauferei drückte ich gleich mal auf die Tube und nach km 4 mußte mich Ronald erstmal einbremsen. Ok, er hat ja recht, sind noch 17km... Überrascht von der Resonanz beim Publikum auf diesen Lauf und vorbei an Hundertwasserhaus und Dom gings entlang der Elbe weiter. Die km-Splits lagen bei ca. 4:27, also etwas unter Vorgabe. Doch die km 8 und 9 machten mich wieder etwas skeptisch, denn 4:36 und 4:35 standen auf der Uhr und als dann Annett samt Hase ins Gebüsch abbogen lief ich weiter und die nächsten 4km mit je exakt 4:25. Dabei unterhielt ich mich mit Daniel aus Sangerhausen, der schon einige Kilometer unser/mein Tempo lief. Auf Anfrage nach seiner Zielzeit (ich vermutete 3:10:00-3:15:00) sagte er "3:30 sollten es schon werden". Ahja, da liegt er aber weit voraus... (am Ende wurden es übrigens 3:21:xx). Etwa bei km 15 drehte ich mich erstmal wieder um und sah auch Ronald und Annett etwas entfernt hinter mir. Noch paßte alles. Aber die Waldwege der letzten Kilometer und der Wind waren ganz schön kräftezehrend. Zudem war mir bewußt, dass ich in den letzten Wochen etwas mit den (verhältnismäßig) langen Läufen geschlampt hatte. Und ab km 18 mußte ich mächtig kämpfen. Dann noch diese blöde Brücke auf die man hoch muß und sich danach sogar wieder demoralisierend vom Ziel entfernt... Ronald und Annett waren aufgelaufen und unser Hase versuchte nochmal alles rauszuquetschen. Im Anflug von Sauerstoffmangel hatte ich bei km 19 errechnet, dass sogar zwei Kilometer im 5er Schnitt reichen würden. So ein Quatsch! Es wurde richtig eng. Aber die letzten Meter waren geschafft und in 1:34:45 gings über die Zielmatte!

So, lieber Computer. 1:0 für mich!

Nächste Bestzeit; wieder tolle Arbeit des Hasen (besonders das Drosseln am Anfang und das Motivieren am Ende)!!!

P.S. Annett wurde Gesamt-5. und 1. in ihrer AK und auch Thomas blieb mit 1:29:45 unter seiner Zielzeit! Glückwunsch!!! Und ganz besonders auch an Jörg, der beim Marathon Gesamtzweiter hinter Überraschungssieger und bis dahin "Lauf-Noname" Jan Schur (ja der Sohnemann vom Täve) wurde.

P.S.S. Über die Organisation will ich nicht mehr schreiben, dass steht alles bei Ronald im Blog und wird so von mir unterschrieben.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

14 Achttausender

Diesmal soll's hier nicht ums Laufen gehen, sonders um Gehen!
Nein, ich wechsle nicht zur Walkerfraktion, aber letztes Wochenende bin ich mal wieder gewandert. Nachdem ich ja bereits 1996 Himalaja-Erfahrung gesammelt hatte, wagte ich mich diesmal weit nach oben: auf über 8000!
Und damit man nicht bloß kleine Brötchen bäckt, sollten es gleich alle 14 Achttausender sein. Dem Reinhold mal zeigen, was heutzutage so geht!

Angelehnt an ein BIWAK-Sendung von 2005 (glaube ich) hatte ich vor, zusammen mit zwei Wanderfreunden (bzw. bisher 1x nur Freund und 1x Unbekannt), die 14 Achttausender (in Dezimetern) des Osterzgebirges an zwei Tagen zu erklimmen, oder besser gesagt, zu erwandern.
Bei bestem Wetter legten wir an Tag1 33, 5km zurück und bestiegen 10 Gipfel (Hügel und Kuppen) und am zweiten Tag nochmal 4 Gipfel und 23,5km. Alles nett dokumentiert und gestempelt bzw. geprägt, abgesehen von der Stephanshöhe, wo Vandalen oder Souvenierjäger die Marke geklaut hatten.

Unten sind die Marken und die Übersichtskarte angegeben und unter LINK1 und LINK2 sind die Routen bei gpsies.com anzusehen oder runterzuladen. Alles in Allem eine tolle Sache. Alternativ zur Erzgebirgstraverse könnte man hier auch 'nen kleinen Ultralauf draus machen. Zudem macht das Ganze mit dem Mountainbike bestimmt auch Spaß.

So, der Magdeburg-Halbmarathon steht an und bis dahin müssen die "Waderln" wieder geschmeidig werden...

Klick!

Samstag, 4. Oktober 2008

Die Sache mit dem Hasen

Nach dem "Kampf und Triumph" am Rochlitzer Berg sollte die Woche etwas ruhiger verlaufen, also zumindest ohne Intervalle oder lange Einheiten. Montags wie immer in Allerherrgottsfrühe 15km zur Arbeit abgespult. Dienstag ebenfalls reichlich 15 und am Freitag nochmal. Diesmal mit David, den wir auf eine 30er Runde prügelten. Eigentlich war diese Einheit zu lang für meinen heutigen Bestzeitenangriff. Zumindest fühlte ich mich nicht ganz wohl. Aber ich hatte ja 'nen Hasen organisiert. Was bei Haile klappt sollte auch bei mir funktionieren.
Showtime! Der LEX-Stadtlauf Leipzig stand auf'm Programm und es wurde mal wieder Zeit, zu schauen, was auf 10km so geht. Bisher standen nur 44:01 zu Buche (4:24er Schnitt) und so nahm ich mir 4:18 vor, also 43min vor. Die sollten eigentlich machbar sein. Bei schönstem Wetter wurden wir 15:00Uhr auf die Strecke geschickt, recht ungewöhliche Startzeit aber gut! Schnell entwirrte sich das Feld und Björn zog ganz schön los. Ich hoffte, er hat bei der Zeitvorgabe genau hingehört. Jeweils 4:08 für die beiden ersten Kilometer waren doch recht flott, aber letztlich auch ein gewisses Polster. Vorbei an Laufforumsbekanntschaften wie "Perle" und "JA", wobei ersterer sich gleich wieder vor uns setzte um sich nicht die Punkte wegschnappen zu lassen. Aber die waren heute eh zweitrangig für mich. Die erste Runde (5k) hatte wir laut Forerunner in glatt 21min zurückgelegt. An viel mehr kann ich mich nicht erinnern. Ich atmete wie immer extrem laut und nervig für alle anderen und bei km 7,5 hatte ich einen leichten Einbruch, da hätte ich am liebsten aufgehört, aber Björn zog und motivierte perfekt. Nochmal 2-3 Läufer überholt und der Versuch, einen letzten schnellen Kilometer rauszuholen. 42:48 sagt die Uhr im Ziel (und das bei 10,1km; 4:14er Schnitt). YES, da bin ich superzufrieden! Da zieht man doch auch gern gleich die neue Vereinsjacke an ;-)
Bis zur Siegerehrung dauerte es noch ein Weilchen. Dann wurden Gesamtsieger und alle bis MHK und WHK geehrt, dann Unterbrechung. Also heim und die Familie freut sich!
Doch was lese ich dann: 3.Platz in der M30!!! Damit war nach Ergebnissen der Vorjahre nicht zu rechnen! Mist, Podiumsplatz und dann zur Ehrung nicht da. Das kommt wohl so schnell nicht wieder :-( und ist ein kleiner Wehrmutstropfen für den heutigen Lauf. Aber naja, Magdeburg kann jetzt kommen und ich denke, 1:34:59 sind dort für den HM machbar. 'nen Hasen habe ich ja schon!
Was kostet so ein Pacemaker eigentlich? Mal Haile fragen!