Montag, 27. Mai 2013

RSL2013 mit JK-Running



Wow, es ist schon wieder 4,5 Monate her, dass ich hier ein paar Zeilen niedergeschrieben habe, die die Laufsituation von/mit/über „DNA“ dokumentieren. Naja, wird also Zeit für ein Update ;-)

Tja, wie gesagt, Ende Dezember hatte ich mich auf Empfehlung von Alex für OnlineCoach Jens Karraß entschieden, um nicht nach einem vorgefertigten Trainingsplan aus dem Internet zu trainieren, sondern angepasst und individualisiert und mit reichlich Feedback. Und um es kurz zu machen: für mich genau das Richtige! Klar erfindet er das Rad nicht neu, aber er hat halt doch einige andere Trainingsplanansätze als P.G. oder diverse www-Varianten. Und ich glaube, dass liegt mir. Ich brauche ja nicht nur schwarz auf weiß ein paar Vorgaben, was ich sinnvollerweise laufen soll, sondern kann kurzfristig umplanen (lassen) und das ist echt sinnvoll.
Naja, aber es ging leider gleich ganz holprig los denn beim Einlaufen zur ersten Intervalleinheit hatte ich so starke Knieprobleme dass ich alles abbrechen musste. Das war im Januar. Ein Kniespezi wollte sich das mal anschauen – ich solle im April mal nach einem Termin fragen… Also pausiert und moderat wieder angefangen und siehe an, einige Wochen später war ich schmerzfrei und bin es geblieben. 

Trotz des mistigen und langen Winters lief das Training gut und ich war zufrieden mit den Fortschritten. Ohne lange Läufe kam ich aber auf gleiche Wochenkilometer wie früher, dafür mehr Tempoeinheiten aber auch paar echt gemäßigte Einheiten (auf die ich früher gern mal verzichtete). Blöderweise hat es mich dieses Jahr aber auch 3x erkältungsmäßig erwischt. Einmal davon so sehr, dass ich erstmals seit mehr als 5 Jahren wieder beim Arzt war. Dummerweise genau vor Wurzen-Grimma (Muldentaler Städtelauf; HM) wo ich gern mal die Form testen wollte. Laufverbot vom Doc und Wiedereinstieg kurz vorm  Leipzig-(Halb-)Marathon folgten. Der geplante Straßenmarathon wurde gecancelt. Dafür rannte ich in Leipzig erstmal richtig vor den Baum und hatte einen extremen Einbruch ab km16 und konnte mich gerade so unter 1:40 retten. Ok, rennsteig stand ja noch auf dem Plan. Also drei 30er Läufe nach Gefühl abgespult - ohne Uhrglotzerei und trotzdem viel schneller als erwartet und dabei super vertragen. Danach dann noch mal nen 20er Tempolauf (schneller als in den Wettkämpfen…) und Intervalle im 4er Schnitt ohne dafür bolzen zu müssen. Wow, geht doch! Ich war optimistisch für den Rennsteiglauf.

Besagter Marathon war meine mittlerweile 10.Rennsteigteilnahme – und mein 4. Marathon auf dem Rennsteig. Hier hatte auch meine Interesse am Laufen überhaupt begonnen (eigentlich war es kein Interesse sondern eine Wette…). 2010 war ich hier 3:42 gelaufen, dann mal 3:56, dann 3:47. Diesmal sollte es natürlich wieder in diesem Bereich sein, gern die 3:42 unterbieten und ein bisschen liebäugelte ich mit sub 3:40. Das hieße aber auch, ich müsse die Marathonmarke um die 3:30 passieren. Auf der Straße realistisch, aber hier? 

In der Vorwoche prognostizierte ich noch dass es so lange wir (eXa and friends) laufen werden, regenfrei bleibt und wurde dafür müde belächelt… es regnete nicht! Für Ende Mai wurden aber nur einstellige Temperaturen angekündigt, hui. Freitagabend also nach Neuhaus gedüst, den Laufsegen von Waldemar Cierpinski geholt („es wird ein guter Lauf werden!“) und diesmal wieder im Kofferraum gepennt – back to the roots – so fing es 2003 für mich auf dem Rennsteig auch an! Morgens noch mit Hugo in der schön warmen Halle gefrühstückt. Ab zum Startbereich und geschunkelt usw. Alles was halt zum Rennsteig gehört. In der Shirttasche hatte ich noch eine schicke Tabelle mit den km-Splits von 2010 – letztlich habe ich nicht einmal drauf geschaut… Hatte ich am Vorabend noch Hugo und Ari „gewarnt“, dass die erste Hälfte zum Überpacen verleitet und der richtige Rennsteigmarathon erst ab km 25 losgeht, ging ich aber selbst das Rennen recht mutig an. Bergab lies ich es rollen und so stand auch mal ne 3:56 auf der Uhr. Die Rechnerei lies ich sein und auch die frühen Verpflegungspunkte ignorierte ich. Oben auf dem Masserberg (km 18,8) hatte ich dann aber tatsächlich schon 3min Vorsprung auf 2010 und 2012. Abwärts wieder rollen lassen und fix war ich an der HM-Marke (immer noch 3,5min Vorsprung). Die Hohlwegpassage war diesmal sehr schlammig, recht einsam und totenstill (alle liefen hochkonzentriert). Dann mein „Hassstück“ – hoch nach Neustadt (km 29). Kurz darauf überholten mich die Dresdener um Holger und Co und alles schien perfekt. Dann folgt der Burgberg, der erste richtige Anstieg. Kaum oben angekommen bekam ich einen tierischen Krampf im rechten Oberschenkel. Ich lief aber weiter und hoffte auf Besserung. Mal ging es bergab besser, dann mal wieder bergauf. Aber letztlich blieb es so für die nächsten 13km, also bis ins Ziel. Die km-Splits wurden nun deutlich langsamer und ich sehnte mir das Ziel herbei. Bei Zeitmessung km35 war ich letztlich 5sec langsamer als 2010. Danach wurde es merklich schwerer für mich – getreu dem diesjährigen Rennsteigmotto „Hart aber schön“. Und ja, es hat trotzdem noch immer Spaß gemacht. Die Marathonmatte überquerte ich bei 3:37 und damit war ich dann doch recht zufrieden. Den abschließenden Berg hoch zum Sportplatz habe ich dann doch noch ein paar Gehschritte einlegen müssen… Dort stand dann auch Matthias, der mich 2002/03 überhaupt erst zum Laufen und zum Rennsteig gebracht hat. Danach noch Lea und Susi in den anfeuernden Zuschauern ausgemacht und nach 3:45:44 war ich im Ziel!

Zuvor hatte ich noch gescherzt, dass es das Größte wäre mit meinen Lauffreunden der eXa (die den Supermarathon liefen) die Zielgasse zusammen zu laufen und beinahe hätte es geklappt: Alex lief nur ca 1min vor mir nach 6h43min und Christoph+Marcus dann nach 6:54 über die Ziellinie. 

Später dann noch Ronald (6h12), Manu (6:55) und David, der ebenfalls Marathon gelaufen war, getroffen. Noch bissel gequatscht, 2 Radler und ne Bratwurst und dann ging es mit dem Bus zurück nach Neuhaus und back to Leipzig (ChampionsLeague gucken).

Heute dann doch arge Probleme bei Treppensteigen (sowohl hoch als auch runter), aber bei einem Lockerungslauf hatte ich nach 3,5km den Dreh raus, wie ich schmerzfrei schon wieder rennen kann.

Fazit: ich zufrieden, Coach zufrieden
Platzierung: Gesamt 285/2872, M 275/2329, AK35 31/235
Next: neue Ziele für den Herbst definieren (10k und M)

Entspannter Zieleinlauf sieht anders aus: