Im letzten Jahr kommentierte ein anonymer Schreiberling mit 3 Wochen Verspätung zum damaligen Event die "Niederlage" der LG eXa gegen Traktor Hermsdorf mit einigen verunglückten Worten...
Dieses Jahr kann man seine Worte (zumindest den zweiten Teil) getrost wiederholen: Gute Nachricht für alle Lauffreunde! Denn die LG eXa hat den Pott (das Manner'l) wieder zurück ins Vorerzgebirge geholt.
Die 4. Auflage der "Erzgebirgstraverse" lockte wieder mit seiner besonderen, familiären und wirklich einzigartigen Art und so hatte ich (dieses Jahr als Teamcaptain) uns bereits am 1.1. des Jahres wieder angemeldet. Ein paar personelle Umstrukturierungen standen an: einige Etappen wurde cleverer besetzt und zwei Traversen-Novizen durften sich beweisen.
Wie jedes Jahr zuerst Carboloading beim Klopskönig und dann ab zum Zeltaufbau nach Schöneck wo es dann Samstagmorgen 4Uhr für David hieß: mögllcihst weit vorn bleiben. Das klappte bestens und Herchi auf der 2. Etappe verbesserte unser Team von 5 auf 3. Danach wartete auf Jörg die Auersbergetappe, die ich vor 2 Jahren auch mal bezwang. Er konnte bereits in Wildenthal zum Führenden (Traktor Hermsdorf - wer sonst...) aufschließen und trotz einiger kleiner Kursabweichungen einen gehörigen Vorsprung herauslaufen, den ein (erstmals nicht lachend-winkender) Matthi deutlich ausbaute. Dann kämpfte sich ein aufgeregter Alex beachtlich über den Fichtelberg zum Keilberg wo ich ihn bereits erwartete. Ich kannte ja meine Strecke noch vom Vorjahr und wusste was jetzt kommt: den Skihang hinabstürzen in Richtung Haj. Matthi wollte mich mit dem Rad begleiten und am Lift (nach 1,5km) warten, aber erst bei km 6 holte er mich ein. Die ersten Kilometer alle unter 4min, aber das Abstoppen ging heftig in die Beine. Rollen lassen geht auf dieser steilen steinigen und nass-schlammigen Strecke anfangs überhaupt nicht. Die Wegfindung war kein Problem und so hätte ich auch ohne Uhr laufen können. Bei Kilometer 9 standen die Teamfreunde und bis hierhin lief alles bestens. 3km später bahnte sich mein persönliches Unheil an: die Waden verkrampften immer mehr und lange raumgreifende Schritte waren trotz Bergabpassagen nicht möglich. Die Kilometerspilts wandersten langsam nach oben und ich war deutlich langsamer als bei meinem letzten Flachmarathon oder beim Silberseelauf - ist halt doch was anderes. Matthi wartete mal auf meinen Verfolger, der aus 9min Rückstand 6min gemacht hatte. 3km vorm Ziel liess sich Matthi zum Telefonieren zurückfallen und mir war klar was er zu berichten hätte: "...der sieht fertig aus...". Als würde jemand in die Wadenmuskulatur schneiden... So extrem kannte ich das bisher noch nicht. Zum Glück konnte ich die Zeit halten und wechselte mit 6min Vorsprung auf Christoph, der sofort loswetzte. Dem Hermsdorfer Heiko erging es ähnlich und sag auch nicht besser aus... Diesmal verlor er genüber letztem Jahr eine Minute und ich war reichlich eine Minute schneller als 2009 (1:19:24). Christoph hatte einen der stärksten Hermsdorfer Läufer als direkten Gegner, konnte aber mit knapp 2min Vorsprung wechseln. Ronald baute diesen auf der Langetappe auf 8min aus und Thomas verdoppelte ihn mit einer Superleistung auf der Seiffen-Etappe (4min unter altem Streckenrekord). Neuling Markus verlor nur wenig Zeit und so wechselte er mit 12,5min vor Traktor Hermsorf. Ich war noch immer skeptisch, denn Jonny war gesundheitlich angeschlagen und ein zwischenzeitlicher Anruf von Matthi vom Kahleberg versprach nix Gutes. Aber Jonny ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen und kam 17Uhr14 nach insgesamt 13:14:14 und somit neuem Streckenrekord in Altenberg an. Zweiter wurden wieder starke Hermsdorfer und Dritter wurden (ebenfalls erwartungsgemäß) die Läufer vom LSV Dresden. Die Gesamtergebnisse sind hier zu finden.
Hinterher hieß es noch gemeinsam Grillen und Sonntag ging es zurück nach Leipzig.
DANKE an die Organisatoren um Rocco & Team für eine gelungene und wie gesagt einzigartige Veranstaltung. Wir werden nächstes Jahr wieder dabei sein um zu schauen, was sich die Traktoren Großes vorgenommen haben. Die sind schon wieder ganz heiß - wie auch die eXa!!!
Persönlich habe ich mitgenommen: einen Sieg mit der eXa-Staffel inkl. Streckenrekord, eine nicht sooo tollen eigene Laufleistung (trotz Verbesserung zum Vorjahr) und vor allem GIGANTISCHE muskuläre Probleme. Konnte ich Sonntag noch staksen - so ging Montag gar nix mehr. Und dann diese Treppen überall....
Trotzdem schnürte ich heute wieder die Laufschuhe um in Carstens neuen Plan (nächstes Ziel: sub40min auf 10km) anzugehen. Gehen ist das Stichwort: nach den ersten beiden Kilometern in 4:38min/km hatte sich so brutale Wadenschmerzen, dass ich nach weiteren 1,5km Trab komplett abbrach... Donnerstag folgt der nächste Versuch. ;-) Zudem müssen die reichlich 3 postmarathonalen Extrakilogramm wieder runter...
330Bilder von der Traverse sind hier zu bestaunen.
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