So hieß es nach einem Jahr Rennsteigabstinenz (krankheitsbedingt letztes Jahr nicht dabei) wieder "Heiheiheihooo...". Und auch Herbert Roth's heimliche Thüringer Hymne "Rennsnteiglied" wollte zum 6x. mitgegrölt werden....
Eigentlich wollte ich ja gar nicht, denn 4 scharf gelaufene HM in 6 Wochen sind ja kein Spaziergang und nun ist der Rennsteig ja auch nicht gerade eine Trasse, die man so nebenbei berennen kann. Aber Lauffreund Matthias rief mich vor 4 Wochen an, ob ich nicht doch mitkommen will, und so sagte ich zu, denn er brachte mich vor Jahren überhaupt erst zum Laufen und auch zum Rennsteig und so wollte ich ihm diesmal (hoffentlich) zu einer recht guten HM-Zeit verhelfen. Obwohl er das (nach einer 41:44 beim Chemnitz-10er) auch ohne mich hinkriegen sollte. Seine 1:43:xx zu unterbieten waren also das Ziel. Ansonsten gab es nur ein Ziel: Spaß haben und den Lauf und vor allem auch das Drumherum genießen., dabei aber nicht bummeln.
Freitag also Anreise nach Oberhof, Startunterlagen holen, eine paar alte Bekannte getroffen und ab ins Festzelt. Die Nudeln waren diesmal besser als die Klöße, dazu noch 2 Bratwürste und entsprechend Getränke um Hungerast und Dehydration am nächsten Morgen vorzubeugen. Danach noch mit Alex getroffen, der uns auch noch Übernachtungsmöglichkeit anbot, aber zum Rennsteiglauf gehört für mich halt auch 'ne unbequeme Nacht im Kofferraum...
Recht ausgeruht nach heftig regnerischer Nacht und kühlen Temperaturen ging's langsam Richtung Start. In Block II sollte ich mich einsortieren und Matthias und Alex eigentlich in VI, aber lassen wir das Thema... Danach wie immer: Schunkeln, Händehoch, Welle, Rennsteiglied, Schneewalzer, Plastiktüte weg, Loslaufen. Wobei Laufen natürlich nicht ging, sondern Gehen. Egal. Knapp 1500 Starter waren vor uns und auf den ersten Metern zeigte sich bereits wie es weitergehen sollte: Zickzack, Überholen, Abstoppen. Links-Rechts. Immerhin nur 5:09 für Kilometer 1, das hätte ich schlimmer erwartet. Kilometer 2: leicht ansteigen, Straße, Überholen, 4:51; Alex wie immer weg um seine 4:30 zu laufen. "Probier's" habe ich ihm schmunzelnd gesagt. Nach exakt 2 Kilometern geht es wie ein Trichter in den Wald und sofort wird es eng, deutlicher steiler und vor allem ändert sich der Untergrund. Ausgewaschene Waldwege mit vielen losen Steinen und Wurzel und Äste und Pfützen. Man muß also recht konzentriert laufen, um einerseits zu Überholen, dem Vordermann aber nicht in die Hacken zu treten und gleichzeitig auch sicheren Halt zu finden. Macht gleich mal 'ne 5:23 für den nächsten Kilometer. Danach weiter bergauf und gleich wieder etwas runter: 4:47. Es rollt. Ein im neongrünen Leibchen des Erdgas-Teams laufender Starter, der scheinbar mit verschlucktem Besenstil rennt flucht und schimpft die ganze Zeit, wie "Scheiße!" hier die Wege sind und diese "blöden Steine" usw. Ich weise in auf den Ausdruck CROSSLAUF hin, mit der Rennsteiglauf beworben wird. Wir überholen ihn einfach. Überhaupt sind wir scheinbar nur am Überholen. Die nächsten drei Kilometer geht es nur bergauf und schon hat man den Beerberg als höchste Erhebung des Laufes überwunden: 5:26, 5:15 und 5:08 trotz Anstieg. Danach 4:47 für den achten km mit Bergabpassage. Es ginge schneller aber ich will nicht übertreiben. Zudem immer mal Umschauen, ob Matthias noch da ist. Is' er und an den Bergaufstücken ist er deutlich besser und ich lasse ihn mal ziehen. 5:01 für das Flachstück vor der Schmücke. Hier wurde die Strecke geändert: wo es früher gleich über die Wiese zum Verpflegungspunkt Schmücke geht, muß man jetzt einen großen Bogen durch den Wald im Morast laufen. 4000 Läufer später verliert man hier bestimmt den Schuh.
An der Schmücke entscheide ich mich für Banane und warmen Tee und Matthias für gehende Nahrungsaufnahme. Ok, die paar Sekunden sind auch egal. 4:54 für den Kilometer 10 und nach 50:21 am Schild, welches exakt steht. Das 11er dagegen steht fast 200m zu früh aber ich richte mich eh' nach dem Garmin und der piepst nach 4:31 und 4:23 und 4:24 für die nächsten Bergabkilometer. Die nächsten anderhalb km gehts wieder hoch. Das hatte ich vergessen und ich scherze mit einem Läufer der das Streckenprofil in der Hand hält. 5:08 und 4:44. Danach leicht ansteigend 5:06. Verpflegungspunkt 2 am Bierfleck. Cola im Gehen... Danach meine Hasspassage: Hier habe ich im langen Anstieg schon mal 7min für den Kilometer 17 gebraucht. Diesmal zieht mich Matthias im 4:49er Schnitt und der letzte Anstieg ist geschafft. Weiter Überholen und bergab rollen lassen. 4:10, 3:58, 4:08 bloß aufpassen, dass man nicht auf die Fresse fliegt. Eine tolle Zeit kündigt sich an. 4:12 für den welligen 21.km und im 3:47er Schnitt Richtung Zieltor. Die letzte große Pfütze nehme ich direkt und verhelfe Matthias zu Tarnoptik ;-) Sorry... Zielspurt und zusammen rennen wir über die Matte: 1:41:02. Damit sind wir mehr als zufrieden. Ohne großartig fertig zu sein haben wir alles erreicht. Paar Sekündchen wären an den Getränkestellen drin gewesen und im 1.Startblock wohl sogar 2-3 Minuten. Aber das spielt keine Rolle und wir freuen uns über tolles Wetter in Schmiedfeld, treffen Alex [in 1:39:17 knapp am 4:30er Schnitt vorbeigeschrammt ;-)...., Sorry!] und David (hättest auch mitlaufen sollen!!!).
Dann noch den Zieleinlauf der Supermarathonis und Marathonis angeschaut und die Marathonläufer am Schlußanstieg angefeuert. Bustransfer zurück und heim.
Superlauf - Superzeit - Superevent!
Nächstes Jahr garantiert wieder. Irgendwann mal mehr (M) und irgendwann mal richtig mehr (SM) - versprochen! Inkl. Samstagsparty...
Platzierung: 522/6058 Gesamt; 493/4381 Männer; 68/456 M30
Ein großes GLÜCKWUNSCH und RESPEKT an Peter und Thomas, die den langen Kanten bezwungen haben! Für mich derzeit unvorstellbar!
so lief es:
4 Kommentare:
Ihr wart dran schuld, dass die Wege so schlammig und ausgetreten waren, ihr Halben..... Glückwunsch zu der Zeit, das ist für mich undenkbar.
Toll gemacht, mal eben so "nebenbei". Ich denke, der Spaß war das Wichtigste.
Für "locker" ist das ja ne Bombenzeit!
Meinen Glückwunsch!
Ich ärgere mich selber und eigentlich muss man mich nicht bitten nächstes Jahr dabei zu sein (auch wenn mir der HM doch ein bissel zu voll geworden ist)
Nebenbei war es, aber locker nicht unbedingt. Andererseits läuft es derzeit auch gut. Schau'n mer mal.
@sachsenwilli:
ich bin extra vorsichtig aufgetreten!
@stemi:
Spaß hat es wirklich gemacht
@david:
du hast recht, 6000 Leute sind zuviel! aber du hättest ruhig noich mitmachen können, da war noch Platz! Aber auch schön, dich in Schmiedefeld getroffen zu haben
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