Gegangen bin ich zwar nicht, aber am Ende war ich kurz davor... So endete mein Leipzig-Halbmarathon.
Pünktlich vor dem Frühjahrshöhepunkt erhielt ich am Freitag mein Austauschgerät von Garmin zurück und Samstag morgen wurde dessen Funktion noch bei einem kleinen Läufchen getestet. Alles i.O., das Rennen kann starten. Ich bin wieder ein vollwertiger Läufer...
Sonntag morgen per Zug angereist und dann Richtung Marathon-Campus geschlendert und dabei einige Bilder geschossen, die Inliner waren schon auf der Strecke knapp gefolgt von den Handbikern. 10Uhr dann der Start für die Marathonis und auch hier noch ein paar Fotos gemacht. Danach die Startunterlagen geholt, also Werbekram und die Startnummer: 21097, meine Wunschnummer = Streckenlänge... mal schauen wozu sie mich heute beflügeln sollte. Es wurde ja wie immer viel über Zielzeiten usw. in den Vorwochen gesprochen und so hatte ich zugesagt, mein Bestes zu geben, als feststand, dass Matthi Zugläufer für sub1:30 machen wird. Klar war auch, dass es ein gewagtes Ziel ist, sprachen Unterdistanzen und aktuelle Laufzeiten ja eher dagegen. Andererseits lief Wurzen-Grimma sehr gut und manchmal passt es ja. Auf so einen Tag hoffte ich. Mit Alex feuerten wir dann die Marathonis auch nach ihrer ersten Runde an und vorn fiel bereits eine Vorentscheidung. Danach umziehen und ab zum Start. Matthi in Reihe 3, ich nur in 10 oder 12 und hier machte ich den Fehler, gleich auf ihn aufzulaufen. 4:02 für km1 und danach wurde es immer noch sehr flott: 4:08. Erst dann kehrte etwas Ruhe ein. Alex und Erzgebirgstraversen-Thomas liefen ebenfalls in der 1:29er Gruppe, die anfangs etwa 15 Läufer umfasste. Leicht ansteigend ging es weiter und ich zog es vor, eher am Ende der Gruppe zu laufen und doch lieber mein Ding zu laufen. Ein kleiner Abstand tat sich auf. Dann doch recht schnell war man am Völki und die Strecke wieder eben und dann gings leicht bergab. Die Lücke betrug keine 100m und wurde auch nicht größer und auch die km-Splits wieder so, dass es passte (4:14; 4:12). Selbst die Welle an der Märchenwiese stellte kein großes Problem dar. Die Sonne prasselte mittlerweile ganz schön heftig. Der Wendepunkt auf der Arno-Nitzsche-Straße wollte einfach nicht kommen und ab jetzt zog es sich. Danach sah ich Alex und Matthi und weit weg waren sie eigentlich nicht. Zwar uneinholbar aber der Abstand war geringer als befürchtet. Dann wurde es hart. Zwar überholte ich jetzt schnell "Holger Meier" in Form von meiner Leistungsdiagnostikbetreuerin Manuela (am Ende Gesamtvierte des HM) aber ich wurde merklich müde. Martin begleitete mich mittlerweile und versuchte mich zu motivieren und zu ziehen. Anfangs ging das noch aber aus Kampf wurde nun Krampf. Ohne Martin wäre ich jetzt vielleicht sogar gegangen. Der Körper hatte langsam Schieflage bekommen und manchmal hatte ich echt Problem geradeaus zu laufen. Martin holte Wasser und feuerte mich nochmal an. DANKE!!! Komisch, trotz gerade mal 5er Schnitt beim 17./18. kilometer überholt man noch Läufer (vom 10er Lauf) und kann sich daran nicht mehr freuen. Zwischenzeitlich hatte ich mal hochgerechnet und da hätte es wohl für 1:32/1:33 noch gereicht, aber das war jetzt auch vorbei. 2-3km können selbst beim Halbmarathon so brutal lang sein.... Dann endlich Zielgerade: Endspurt is' heut' nich'. 1:35:01 sind es am Ende. Und auch ich bin am Ende...
Doch paar Minuten später ist alles wieder im Lot und irgendwie muß ich drüber schmunzeln. Das war teils echt grenzwertig und die einzige kleine Enttäuschung sind die 16sec über der Bestzeit, die heute eignetlich drin gewesen wäre. Alles halb so wild und wie sagte Martin so schön: Das war ja eh nur eine Zwischenzeit für den Herbsthöhepunkt. Dann wohl mit gleichmäßigerem Verlauf ;-)
Ergebnisse
meine Bilder von den Marathonis
kleiner Nachtrag: mein Körper dankte es mir mit Schlaflosigkeit bis in die frühen Morgenstunden und knallrotem Kopf / Schultern und spannender Haut dank Sonnenbrand...
Nachtrag Teil 2: Um es mal zu verdeutlichen, wie heftig es am Ende kam -> bei km15 hatte ich 4min Vorsprung zur Zwischenzeit bei Wurzen-Grimma vor 2 Wochen und selbst bei km20 waren es noch knapp 2min !!! Trotzdem muss ich irgendwie drüber lachen...
9 Kommentare:
Es war ein heißes Pflaster gestern und selbst wenn Du an Matthi dran geblieben wärst, wären die 1:30 nicht gefallen. Außerdem braucht man doch noch Ziele für die Zukunft.
Und last but not least, es ist eine tolle Leistung!
Mit der Zielerfüllung hatten gestern viele ihre Schwierigkeiten und wie Carsten immer sagt, ist Leipzig eine sehr schwere Strecke.
Am Ende war es doch fast PB, also Kopf hoch.
Gratulation! Mein Rennverlauf war ähnlich und meine letzte Nacht auch ;-) ... Schwamm drüber-unsere Zeit wird noch kommen ;-)!
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Leipzig war gestern anscheinend kein gutes Pflaster für nen guten Halbmarathon.
Und die Zeit ist doch gut, dafür das du am Anfang so überzogen hast.
Gratulation!
War doch eine sehr gute Leistung.
Um diese Uhrzeit war die Runde doch ohnehin schon länger als vormittags.
Jan
Der Leipziger Hochgebirgs-Sonnenlauf hat eben seine Tücken. Frag mal meine Beine und meine Nase. ;)
Gratulation zum Durchhalten!
Ist natürlich immer Schade wenn man so knapp vorbeischrammt, aber spätestens im Herbst steht die neue PB!
Wie gesagt, ich bin eigentlich auch nicht unzufrieden. Vor 'nem Jahr war so eine Zeit kaum denkbar und jetzt läuft man 1:35 trotz kapitalem Einbruch. Also, ich werd' dranbleiben!
Den nächsten laufen wir wirklich mal gemeinsam - bis zum Schluss!
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