Montag, 27. April 2015

Hamburg-Marathon 2015

26.4. - nun war es also soweit; die Früchte für ca. 20 Wochen Vorbereitung sollten geerntet werden - hoffentlich nicht als Fallobst...

Wie im letzten Posting geschrieben, lief die Vorbereitung sehr gut: nicht krank, nahezu keine Ausfälle und eigentlich nur 2 Laufeinheiten, die richtig daneben gingen. Ansonsten alles prima. Und trotzdem die bei mir übliche Verunsicherung: ist die 3:15h die anpeilte ein realistisches Ziel? Laut Glaskugel und Testläufen könnte es klappen; aber es muss auch alles passen und neben den Beinen muss besonders der Kopf mitspielen.
Lange Läufe als solche stellten nicht mehr das Problem dar, aber die Frage war, passt es auch mit der anvisierten Pace? 4:37min/km und das 42x...
Letzte Tests waren der Muldentaler Städtelauf (HM) mit einer 1:32h und eine Woche vor Hamburg wollte ich mal wissen, was so auf 10km geht: ohne Bahntraining oder Intervalle etc.; nur Tempostücke innerhalb normaler Trainingseinheiten. Auf dem Weg zum Wettkampf stellte ich fest, dass ich die Laufuhr vergessen hatte. Obwohl genügend Zeit und Leihangeboten von den Vereinskollegen vorhanden, entschied ich mich für einen Lauf ohne Uhr. Letzlich bin ich wie so oft etwas zu schnell angegangen... Trotzdem reichte es immerhin für eine 41:27. Das hieß PB auf vermessener Strecke. Hauptsache nicht zu viele Körner verbraten...

Freitag vor dem Hamburgmarathon hatte ich bereits frei und somit war genügend Zeit zum Packen und für die allgemeine Aufregung... Nachmittags ging es dann los Richtung HH. Mit Christoph ging es nach Bergedorf zu Martin, bei dem mein Basislager für's Wochenende eingerichtet war (DANKE nochmal). Abends gegrillt und gechillt - beste Ablenkung!
Samstag dann zur Messe und den ganzen Kram abholen. Abends trudelte dann noch Alex in HH ein, der mir seine Pacemakerdienste kurzfristig anbot. Das nahm ich natürlich gerne an!
Sonntag dann zeitig Richtung Start aufgebrochen. Die Wetterprognosen waren (für mich) perfekt: kühl, Nieselregen, kein Wind. Wetter kann also keine Ausrede sein, wenn was schiefgehen sollte.
Aus Block D ging es pünktlich 9Uhr los (perfekte Startzeit übrigens). Alles lief nach Plan. Nahezu im Gleichschritt liefen wir im Pulk der 19000 Teilnehmer. Die Kilometersplits fühlten sich prima an. Bei km8 noch fix in die Büsche... Alles lief prima, abgesehen von einem Zehennagel der sich ablöste - bei jedem Schritt zu spüren, aber nix dramatisches. Also auch keine Ausrede.
Bei Halbmarathon (1:36h) hatten wir eine kumulierte Pace von 4:33min/km und einen Puffer von 1 Minute. Alles im Rahmen also. Alex war ein perfekter Pacemaker - motivierend, umsichtig, unterhaltend, verpflegend. Ich musste mich um nix kümmern - außer einfach nur laufen. Die Strecke war nicht gerade topfeben, aber auch nicht zu anspruchsvoll. Sagen wir: abwechslungsreich. Die Stimmung war grandios: überall standen Leute. Und zwar wirklich VIELE Leute. Trotz des Regens gab es keine Lücken im Zuschauerspalier. Wirklich genial!
Dann folgte der Kampf! Ziemlich schnell wurde es richtig schwer. Alex merkte es natürlich gleich, motivierte aber trotzdem prima. Wir hatten schließlich Puffer und konnten uns somit ein paar gemäßigte Kilometer leisten. Bei km28 spielte dann der Kopf etwas verrückt und ich gebe zu, ich stand kurz davor, aufzugeben und alles hinzuschmeißen. Millimeter oder Sekunden vor einem DNF! Ich überlegte schon, wie ich von Kilometer 28 zurück zu Start/Ziel komme. Aber das konnte ich jetzt keinem antun: weder mir, noch meiner Familie, noch meinem Pacer Alex, noch Christoph, der mit über Wochen Trainingseinheiten und Tipps und viele motivierende Worte geschrieben hat. Mann, bloß nicht schwach werden und 20 Wochen wegwerfen...
Irgendwie rappelte es mich dann doch wieder, auch wenn 17km noch ein verdammt langer Weg ist... Die Kilometersplits schwankten jetzt enorm. Ab km30 ging es zwischen 4:55 und 5:30 hoch und runter. Auf einen "guten" Kilometer folgte ein schwacher. An 2-3 Verpflegungsstationen ging ich sogar paar Schritte. Alex gab wirklich alles um mich ins Ziel zu treiben. 3:15h war natürlich abgehakt, aber Zeiten waren mir zu diesem Zeitpunkt recht egal. sub3:20h war eigentlich bis kurz vor Ultimo noch drin, aber der Akku war eben alle. Ab jetzt hieß es nur noch: einfach weiter laufen... einfach, klaro....
Irgendwie habe ich es auch noch hingekriegt. Dank Alex, dank großartigem Publikum, dank zahlreicher Bands, dank Christoph und Lea, die ich beide kurz vor dem Ziel noch sehen/hören konnte.
Am Ende hieß es 3:22:48 für mich. Da sind 6min unter der alten Bestzeit. Der harte Kampf hatte sich also doch irgendwie gelohnt. Ohne Drama geht eben offenbar bei mir kein Wettkampf ;-)
Letztlich bin ich sehr zufrieden. Da ist erstmal keine Enttäuschung. Es hat sich alles gelohnt: der ganze Aufwand, die viele Zeit, die vielen Kilometer. Km42 war übrigens mein 1111.er Kilometer in 2015.
Ach ja, ich werde es natürlich wieder versuchen! Ob im Herbst oder doch wieder im Frühjahr (2016) und vielleicht sogar wieder in Hamburg, das wird sich zeigen. Es lohnt sicht zumindest!

Kleine Randnotiz  einer wirklich großartigen Leistung: Coach Christoph lief wahnsinninge 2:36h. Geilomat!!!

Klick ;-)

Donnerstag, 12. März 2015

Zwischenfazit

Auf dem Weg zum Hamburg-Marathon ist es Zeit, mal ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.
Auch dieses Jahr soll es im Frühjahr wieder ein Straßenmarathon werden, auf dem das Hauptaugenmerk für die Frühjahrssaison 2015 liegt. Letztes Jahr war es Rotterdam, dieses Jahr wird es Hamburg werden.
In Bezug auf die Vorbereitung dafür hieß es zuerst wie immer: ein Plan muss her. Und da ich gern rechenschaftspflichtig bin, suchte ich keine x-beliebigen Plan im WWW sondern vertraute (und vertraue weiterhin) auf Christoph, der wie immer sinnvolle, harte aber machbare Trainingsreize und -vorgaben setzte und ich habe dabei das gute Gefühl, dass sich jemand irgendwie dafür interessiert, ob es gut oder gar nicht lief. Lob und Aschiss sozusagen ;-)
Anfang Dezember ging es los und zuerst hieß, Grundlagen schaffen und Umfänge steigern. Nicht körperlich sondern auch mal wieder länger als 15km zu laufen.
Seither habe ich zahlreiche längere Läufe abgespult. Allein 2015 komme ich nun schon auf 700 Laufkilometer, 9 Läufe davon jenseits 30km (meist 35) und davon 2 gleich als Marathon.
Marathon Nr. 1 war der Wintermarathon den wir als LG eXa ja ausrichten. Dort ließ ich mich einem Team via Teambörse "zulosen" und vertrat letztlich Oliver (der verhindert war). Im Team "Die Unbekannten" einigten wir uns auf 3:45-4h, Tendenz eher Richtung 4h; das reicht für Januar locker aus. Meine beiden Teamkollegen hatten es ganz schön eilig und so waren wir lange Zeit unserem Plan weit voraus. Folglich waren die letzten 7km kein Zuckerschlecken für mich. Aber nach 3:48h waren wir letztlich doch ganz glücklich im Ziel. Zumindest meine Baustellen kannte ich jetzt.
Also weiter Kilometer sammeln und zwischendrin auch mal ne Tempoeinheit machen, ohne wirklich auf Zeitenjagd zu gehen. Das Wetter war dem Läufer im Winter 2014/15 ja wohl gesonnen ;-) und so konnte man ohne Wetterchaos, Tiefschnee und Eispisten seine Trainigseinheiten machen.
Anfang März hieß es dann wieder Team-Marathon in Brandenburg. Dort hatten wir (vor allem Thomas) noch ne Rechnung offen (in Sachen konstantes Laufen). Mit Thomas und Peter stand ich wieder als Team "Atemnot" am Start. Vorgabe 3:45h, konstant laufen und Spaß dabei haben. Wie immer etwas zu forsch gestartet, aber dank Verpflegungsstation und Sturz relativierte sich das schnell. Nach 3:41h (5:15er Schnitt) kamen wir als 6.Team ins Ziel. Und bereits 4 Tage später konnte ich schon wieder fluffige 30km in 4:55er Schnitt laufen.
Das stimmt mich optimistisch, dass es auch Ende April in Hamburg ganz gut Laufen kann. Zeiten werden jetzt noch nicht anvisiert, aber Sightseeing wird es nicht. Das geht dann 2 Wochen später auf dem Rennsteig, wo ich dann Marathon Nr.4 fürs Frühjahr 2015 absolvieren will.
Auf gehts!

Montag, 5. Januar 2015

Rückblick und Vorschau

Diesmal nur ein paar Zeilen darüber, was das letzte Jahr brachte und was das neue Jahr bringen soll.

In 2014 bin ich auf knapp 2400 Laufkilometer in 150 Laufeinheiten gekommen. Das entspricht in etwa dem, was auch die Jahre zuvor immer auf der Habenseite stand (da aber mit 170 Einheiten). Und das, obwohl ich im Sommer gleich mehrere 0-km-Wochen habe...

Das Jahr begann sehr gut und motiviert und angespornt durch Trainingsplanunterstützung von Christoph und Matthi wurde der Rotterdam-Marathon als Jahreshöhepunkt anvisiert. Den Brandenburg-Team-Marathon hatten wir als laaaangen Trainingslauf integriert und erfolgreich absolviert. Rotterdam selbst brachte immerhin eine neue Marathonbestzeit, allerdings nicht das, was ich mir erhofft hatte. Aber unzufrieden war ich auch nicht.

Danach folgte noch der Rennsteig-Marathon. Und darauf folgte das Loch... Einerseits merkte ich die Belastung des Frühjahrs körperlich (muskulär + Fußprobleme) und mental hatte ich auch nicht gerade ein Hoch. Die Luft und Lust war raus und somit wurde der Herbst wettkampftechnisch gecancelt. Nicht schlimm; im Gegenteil: das kann auch mal ganz gut und wichtig sein.

Seit Dezember wird nun wieder eifrig und hochmotiviert trainiert. Christoph betreut das Ganze wieder und bisher läuft es ganz gut: die ersten 4 langen Läufe zwischen 30 und 35km wurden auch schon abgespult. Es klemmt zwar an manchen Stellen noch etwas, aber Fahrt wird aufgenommen.

Erster Meilenstein wird er Wintermarathon sein. Dort werde ich ein Team - welches Bedarf hat - auffüllen. Viel mehr als ein langer Lauf wird es aber nicht sein. Kilomter zählen erstmal; nicht die Zeiten. Danach folgt noch der Team-Marathon in Brandenburg, wo ich wie in 2014 mit Thomas und Peter als "Team Atemnot" am Start sein werde.

Echte Zeitenjagd wird es dann im April geben: beim Hamburg-Marathon soll es zählen. Dort soll gerockt werden. Mal schauen, was am Ende rauspringt.

Als Belohnung gibt es 2 Wochen später noch den Rennsteig-Marathon. Zudem natürlich  zwischendurch/danach selbstverständliche Teilnahmen bei diversen Stadtranglistenläufen, Muldentaler Städtelauf HM und erzgebirgstraverse.

Bis dahin heißt es: fleißig trainieren, gesund bleiben, Form aufbauen.



SPORT FREI!

Dienstag, 24. Juni 2014

3x Auf und Ab

Auf und Ab - Nummer 1 - Rennsteiglauf
Zwar ist es mittlerweile bereits 5 Wochen her, aber ich will trotzdem mal noch ein paar Zeilen zum diesjährigen Rennsteiglauf loswerden. Meine 11. Rennsteigteilnahme bedeutete für mich: mein 5. Rennsteigmarathon. Nach dem Brandenburger Teammarathon und dem Rotterdam-Marathon wurde es mein 3. Marathon im Frühjahr 2014. Und ich hatte mir vorgenomen, nicht volle Pulle zu laufen sondern wenigstens etwas den Lauf zu genießen. Beinahe wäre gar nix aus dem Lauf geworden denn irgendwie zwickte immernoch die Wade/Achillessehne und ich war mir nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee ist, so 43,5km durch Thüringens Wälder zu rennen und die Teilnahme stand echt auf der Kippe. Aber da es ja nur um Teilnahme ging, lief ich dann doch. Auf der Mitteldistanz sollte ich mit Hugo die eXa-Fahnen hochhalten. Traditionell im Auto gepennt und bei herrlichstem Laufwetter (kühl, kein Regen) ging es 9Uhr nach Schunkeln und Singen dann endich los.
Hugo wollte so lange es geht mit mir mitlaufen. Allerdings verloren wir uns recht schnell. Beim ersten Verpflegungspunkt sah ich ihn dann aber hinter  mir und wartete und ab dort liefen wir gemeinsam. Ich wusste, dass ich für einen Genusslauf anfangs etwas zu sehr auf die Tube gedrückt hatte und habe daher mit Hugo dann bewusst etwas langsamer gemacht und bei jeder  Verpflegungsstation auch ausgiebig pausiert. Bei km 22 bekam Hugo dann einen Krampf und schickte mich allein auf die restlichen 21km. Nicht viel später war er wieder rangelaufen.
Zeiten hatte ich nur so ungefähr im Kopf und wusste aber, dass ich/wir bereits mehrere Minuten im Vergleich zu den Vorjahren zurücklagen. Das war aber alles ok so. Dann folgte dass absolute Hassstück hoch Richtung Neustadt. Ich glaube, jeder Rennsteigläufer verflucht diese Passage die nicht enden will und sehnt sich den km29 mit Verpflegungsstation herbei. Kurze Zeit später verlor ich dann Hugo und sah ihn dann nur noch kurz am Burgberg (km30/31). Die Beine waren schwer aber zumindest ohne merkliche Anzeichen für Krämpfe oder ähnliches. Allerdings merkte ich schon deutlich, dass ich das Trainingspensum nach Rotterdam reduziert hatte... Ab km35 ging so langsam das Rechnen im Kopf los. Für irgendwas zwischen 3:50 - 4h sollte es schon reichen.
Also den vorletzten Anstieg hoch gedackelt und ab da (fast) nur noch bergab. Bei km38 ein schönes Schwarzbier reingezogen und weiter ging es. Dann letzter Anstieg hoch zum Sportplatz Richtung Ziel. hier war ich mit Alex verabredet der mich filmte, da ich noch meine persönlichen Hochzeitsgrüße an Lea & Chrische so authentisch wie möglich loswerden wollte. Ich überholte dabei sogar...
Nach 3:57h kam ich dann endlich an. Haken ran an den Rennsteig 2014. Für 2015 ist dann letztmalig der Marathon dort fällig. Gern auch als Begleitung für Torsten (ja, Torsten, du!) und/oder Matthias (your last chance!!!). Danach dann Umstieg auf den Supermarathon (auch wenn die Lauffreunde der LG eXa natürlich schon für nächstes Jahr drängeln).

Auf und Ab - Nummer 2 - Körpersignale
Ja, wenn der Körper Signale sendet, sollte man diese nicht ignorieren. Schon vor dem Rennsteiglauf machte die linke Achillessehne auf sich aufmerksam. Beim den 2 einzigen Läufen danach dann ebenfalls (so auch beim berühmten "Ohne-Uhren-Lauf"). Also mal pausieren. Und prompt kam es in der Pause noch heftiger: eines Morgens konnte ich kaum noch mit dem rechten Fuß auftreten. Barfuß gehen ging gar nicht. Gegoogelt und die die malträtierten Laufkollegen befragen: Plantar Fasciitis? Dank weiterem Pausierens und Übungen mit der BlackRoll wurde es besser und ist wieder komplett weg. Allerdings hieß das: 3 Wochen gar nicht laufen. Keine Ahnung, wann ich das das letzte mal gemacht habe. Danach wieder losgejoggt. Die Achillessehne ruft immer noch... Die Form ist weg... Naja, trotzdem mal Stundenlauf mitgemacht: jetzt unter eXa-Organisation. Sehr schön!

Auf und Ab - Nummer 3 - Erzgebirgstraverse 2014
Auch in diesem Jahr wollte die eXa wieder ein Truppe zur Erzgebirgstraverse stellen. ABER: dank Ausreden wie Hochzeit, Triathlon, Aua und was weiß ich, wurde es schwer, eine Staffel aufzustellen. Und auch diejenigen, die bereit waren, zu laufen, waren teils (nach Eigenaussage) Invaliden ("Rücken","Rücken", "Ischias", "Wade", "Achillessehne"). Das übliche halt. Sind halt keine MHK und WHK mehr...
Nach einigen Hochzeits-Bier und Caipies am Freitag/Samstag ging es 3Uhr ins Bett um 8Uhr von den Kollegen und Staffelpartnern abgeholt zu werden. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits die ersten 3-4 Läufer unserer Staffel unterwegs. Aufgrund von Bestzungsproblemen in beiden Staffeln fusionierten wir diesmal mit dem LSV Dresden und somit liefen Hendrik, André und Frank für und mit uns.
Erste Social-Media-News teilten uns mit, dass wir aktuell auf Platz 4 liegen... Puuuh, das wird schwer! Aber die ersten Läufer hatten einen tollen Job gemacht und die Rückstände waren noch im Rahmen des Aufholbaren. Vornweg liefen einsam die Traktoristen. Ich begleitete Matthi auf der 6 Etappe (Keilberg-Jöhstadt) mit Fahrrad. Am Marcus-Krüger-Gedächtnis-Haus legten wir 2 Gedenksekunden ein ;-)
Danach eroberte Matthi dann den 3.Platz. Thomas war aufgrund aufgezwungenem Wettkampfmodus auf seiner Etappe deutlich schneller (als er angekündigt hatte) und Platz 2 war greifbar. Auf der Kinderstaffelettape schnappten sich dann die beiden Kids den Zweitplatzierten und ich lief auf  selbiger Etappe einen komfortablen Vorsprung heraus (auch wenn ich nicht wirklich schnell war...). Natürlich durfte ich so ziemlich alle Anstiege (und Abstiege) auf dieser Etappe mitnehmen... Katja hielt dann den Vorsprung und Frank bzw. abschließend dann Jonny bauten ihn noch etwas aus und so hatten wie letztlich reichlich eine Stunde Rückstand bzw. eine halbe Stunde Vorsprung. Besonders Matthi begoß dies (unfreiwillig) mit reichlich Bier ;-)
Danach dann noch schön Grillen und Public-Viewing zum Fussball-WM-Spiel Deutschland:Ghana.
Scheee wars! Wieder!
Link: Fotos eXa
Link: http://erzgebirgstraverse.de/moin/R%C3%BCckblick_2014

Montag, 14. April 2014

Risiko...

Das war er nun - "mein" Rotterdam-Marathon. Gefinisht. Seit langem mal wieder ein Straßenmarathon. Der Blick auf die Uhr müsste eigentlich ernüchternd sein, denn da steht 3:28:15. Das ist nun wahrlich nicht wirklich das, was rauskommen sollte. Aber bloße Zahlen und Zeiten sind nicht immer alles und hinter allem steht eine gewisse Vorgeschichte. Der Reihe nach:

Nachdem ich mich jahrelang "nur" beim Rennsteigmarathon vergnügt habe, 2x den Leipzig-Marathon abgebrochen hatte und letztes Jahr pünktlich zum Saisonhöhepunkt ordentlich krank war, sollte endlich mal wieder der Asphalt gerockt werden. Und da ich meinem Leipzig-Trauma lieber aus Wege gehen wollte und das Erlebnis Marathon mit einem besonderen Event kombinieren wollte, meldete ich mich bereits frühzeitig im letzten Jahr
zum Rotterdam-Marathon an. Kostet halb so viel wie Berlin, hat ne superschnelle Strecke (wenn man kann) und soll (laut WWW) richtig tolle Atmosphäre bieten.

Ok, also musste wieder ein Trainingsplan her. Letztes Jahr noch nach Klemmbrett-Karraß (was auch Spaß gemacht hat); dieses Mal nach den Vorgaben der Lauffreunde Matthi und Chrische. Soll heißen: ich gebe wöchentlich vor, wann und wie oft ich laufen kann und die beiden tragen entsprechend die Trainingseinheiten ein. Im Dezember ging es los. Lief größtenteils auch richtig prima. Wenige Ausfälle (1 Woche krank im Dezember; Zahn-OP im Frühjahr) ansonsten klappte es gut, vor allem weil auch ein sehr läuferfreundlicher Winter das Training erleichterte. Mehr Tempo, viele tempowechseeinheiten, mehr und frühere lange Läufe und ein Trainingsmarathon sollten sich positiv auswirken. Einige Einheiten waren echt hart und selbst die Trainer waren skeptisch, ob ich diese auch schaffe, aber es passte. Die langen Läufe fast alle allein, teils mit schönen MRT-Blöcken und letztlich ein perfekt gelaufener Halbmarathon im MRT mit vorangestellten 10km-Einlaufen stimmten mich positiv.

Ok, ein Ziel muss natürlich auch her. Minimalstes Ziel: Personal Best; Minimalziel: 3:30; machbar: 3:25-20; optimal (da muss alles passen): 3:15.

Die Standortbestimmung Wurzen-Grimma bestärkte mich und die beiden Trainer darin: 3:15! Mit dem Pacemaker 4:37min/km angehen und schauen, wie es läuft.
So stand auch für mich fest: ich fahre nicht nach Rotterdam um einen Sicherheitslauf zu machen, sondern ich will rocken! Riskant, aber keine Selbstüberschätzung.

Die letzten Wochen/Tage waren geprägt von steigender Anspannung aber auch von wirklich guten Trainingseinheiten die uns im gesteckten Ziel bestätigten. Einzig muskuläre Probleme (erste Anzeichen von Krämpfen) beim Wurzen-Grimma-Halbmarathon machten mir etwas Sorge, aber ich schob es auf die Belastungswochen.

Die ganze Anmelderei, Zusendung von Startunterlagen etc. verliefen problemlos. Am Freitag in aller Frühe mit Kind und Kegel nach Rotterdam gefahren und vor Ort das gemietete Hausboot als Basislager bezogen: zentrumsnah und auch noch in geringer Entfernung zum Start/Ziel. Eine absolute Empfehlung und ein echtes Highlight auch für die Familie! Nachmittags dann Startunterlagen auf der Marathon-Expo abgeholt und geschaut, wo man am Sonntag alles deponieren kann etc.. Die ganze Stadt war schon in voller Vorbereitung und Aufregung für den Marathon: überall Fahnen, Poster, Musik.
Samstag dann früh ein kleiner Lauf im Park am Hafen. Keine Menschenseele weit und breit, herrlicher Sonnenaufgang, Spitze! Tagsüber Stadtbummel u.a. mit Euromast -> Ausblick aus 200m über die Stadt. Zudem bei den kürzeren Läufen (Kids-Run) zugeschaut.

Sonntag früh bezeiten Richtung Start aufgebrochen. In einem riesigen Zelt deponiert man seinen ganzen Kram und tingelt dann zum Start. Blockeinteilung. Ich stehe in D und treffe gleich den Pacemaker für 3:15. Er will ganz vorn starten. Ich stelle mich gleich dahinter. zum Glück scheint etwas die Sonne. Es ist recht kalt und der Wind bläst doch merklich. Der Startblock füllt sich. Dann erscheint Lee Towers und schmettert zusammen mit circa. 12000 Startern und unzähligen Zuschauern seine Hymne: "YOU'LL NEVER WALK ALONE"! Das sorgt für absolutes Gänsehautfeeling (auch wenn er lieber "you'll never run alone" hätte singen sollen)...
Kanonenschlag 10:30Uhr los geht es. Mächtiges Gedränge! Die Pacer pacen los! Viel zu schnell. Ich verstehe keine Wort außer irgendwas von "te snell / flott". Beim 2.km drosseln sie, dann wieder zu schnell, wieder zu flott. Grrrrr! Ich mag nicht in der Gruppe laufen und renne direkt neben den beiden Pacern. Hier ist noch kein Wind. Es macht Spaß. Außer das schnell/langsam. Ich verabschiede mich 10m vor die Gruppe und laufe ab da alles komplett mein eigenens Tempo. Wie sich am Ende zeigt auch wie ein Uhrwerk. Die 5km-Blöcke in 22:50/22:50/22:51/22:51. Alles perfekt. Die Halbmarathonmarke überlaufe ich bei 1:36:xx (Durchschnittspace 4:34min/km) also mit etwas Puffer. Ich merke aber deutlich, dass die Oberschenkel nicht gut sind, obwohl es noch prima rollt. Für die Sehenswürdigkeiten am Rande der Strecke habe ich keinen Blick. Fokusiert und konzentriert spule ich die Kilometer ab. Der Wind stört mich nicht. Bei km5 hätte ich die Trinkflasche vom späteren Sieger Eliud Kipchoge nehmen können die mir seine Betreuung reichte. Hätte ich mal lieber  angenommen ;-)

Kurz nach km25 überquert man die große Erasmusbrücke zum 2.Mal. Der Pacer samt großer Gruppe überrollt mich... Noch bin ich voll im Soll (sogar voraus), er ist mir aber
zu schnell hier. Dann kommen die Krämpfe. Was sich seit 3-4 Kilometern angekündigt hat, verstärkt sich bereits merklich. Schon bei 27/28km weiß ich, dass das Optimum nicht zu schaffen ist. Dafür sind die Beine nicht gut genug. Der Kopf will rennen, die Oberschenkel rufen "DNF". Never! Zwischen km 29 und 30 kommen mir die fliegenden Holländer entgegen (sie passieren km40), sie werden etwa bei 2:15 finishen. Wie gern wäre ich jetzt auch schon dort. Vom Streckenplan wusste ich, dass jetzt die Seeumrundung folgt. Es folgen 12km Leiden und Schmerzen. Im Kopf rechnet man ganz simpel: selbst mit 5er Pace schaffe ich noch 3:20h. Easy! Bei km35 stand die kumulierte Pace noch bei 4:44. Aber es ging nix mehr. 7km können so verdammt lang sein.

Irgendwann kommt die erste Gehpause. Betonoberschenkel. Muskeln wie im Schraubstock! Ausgerechnet hier ist die einzige passage mit relativ wenigen Zuschauern. Ansonsten immer 2er und 3er Reihen. Kinder die Orangenscheiben reichen, private Wasserstellen, aller 5km Getränke (Pappbecher! Oben mit Schwamm "verschlossen" - super!). Dazwischen
Refreshments mit Schwämmen und Gels. Immer wieder Anfeuerungen der Zuschauer. Eigentlich kann man nicht gehen weil man sofort namentlich angebrüllt wird.
Meine Schuhe kleben auf der Straße - gefühlt. Ich rechne nochmal: 3:25 ist locker drin! Einfach zu Ende joggen. Wo sind die Hollandräder jetzt? Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal so langsam unterwegs war. Selbst nach 41km muss ich ne Gehpause einlegen denn danach gehts wieder für 500m mit den Krämpfen. Auch wenn das Ziel in greifbarer Nähe ist.
Seit km30 geht es aber auch anderen so. Immer wieder sieht man Läufer die stehen, sich dehnen. Zumindest das konnte ich vermeiden. Ich wäre nicht mehr losgekommen.

Dann Zielgerade, Finish. Ich schaue auf die Uhr. Sieht man es pessimistisch: total körperlich eingebrochen und gerade so unter 3:30h angekommen. Sieht man es positiv: neue persönliche Bestzeit, Unmengen Ereignisse und Erfahrungen auf der Strecke, eine Superveranstaltung. Ich entscheide mich für letzteres; auch wenn der zahlenwert enttäuschend aussieht.

Im Ziel: Medaille, Getränke, Emotionen pur, Treppen runter (!!!) zum Umkleidezelt (die fiesen Schwe....!), schmerzverzerrte Gesichter anderer Mitstreiter. Neben mir sitzt
ein Holländer der ebenfalls 3:15 anging und ab 35 nicht mehr folgen konnte. Er meint, das up & down der Pace hätte ihn fertig gemacht. Aber er ist begeistert dass da einer
aus Leipzig nach Rotterdam kommt, 650km Autofahrt abspult, nur um in "seiner" Stadt Marathon zu laufen...

22Uhr bin ich zurück in Leipzig, habe die liveticker-artigen ca. 200 Whatsapp-Nachrichten über den Leipzig-Marathon komsumiert und komme zum Fazit:

Es hat sich gelohnt, no risk no fun, coole Kiste!

Special thanx to my family, to Klemmbrett-Matthi & Schleifer-Chrische und die ganze eXa-Crew!!! egal ob auf der Strecke, neben der Piste, am Stammtisch oder in Gedanken!

hier noch ein paar Impressionen (klick):

Basislager (außen):

Basislager (innen):

Wall of Fame:

Johannes an selbiger:

Erasmusbrücke (2x zu überqueren) und Marathondenkmal:

mit allen Siegern der letzten Jahre:
 

rechts wäre noch Platz für mich ;-)

Morgenlauf:
 

am Vortag (Kids-Run & Mini-Marathon):

Ausblick vom Turm "Euromast":

Sonntag 9Uhr:

fertsch (und trotzdem Daumen hoch!):
 

 Ergebnis:

4:30h-Läufer kurz vor dem Ziel:





Mittwoch, 5. März 2014

Sieh mal an: er läuft noch (Marathon)

Nur weil hier mehrere Monate nix Neues geschrieben wurde heißt das nicht, dass ich das Lauf-Hobby an den berühmt-berüchtigten Nagel gehängt hätte.
Nein, ganz im Gegenteil. Es läuft richtig gut derzeit und ich schrubbe fleißig Kilometer.

Nachdem ich letztes Jahr Karraß-Trainingspläne ausprobiert habe, bin ich zurück zu den Wurzel gekommen und ganz simpel: zwei Vereinskollegen und Lauffreunde haben mich unter ihre Fittiche genommen und schreiben mir wöchentliche Vorgaben für meine Trainingseinheiten. Bisher läuft das Ganze auch recht rund. Begünstigend kommt natürlich der warme Winter dazu. Im letzten Jahr musste man sich ja wochenlang mit Eis und Kälte auseinandersetzen; das aktuelle Jahr ist ja wirklich sehr läuferfreundlich.
Somit habe ich die Zeit genutzt und bereits mehr als 600km in den letzten 10 Wochen abgespult. Für meine Verhältnisse recht viel. Und auch die Läufe über 30km machen mir derzeit keine Sorge mehr.

Wettkämpfe gab es vorerst keine. Allerdings wurde mir gleich mal eben so ein  Trainingsmarathon in den Plan "geknallt". Und nicht irgendeiner, sondern der
Teammarathon in Brandenburg. Motto: "3 Freunde müsst ihr sein". 2 Freunde waren wir recht schnell: Peter und ich. Einer Dritter musste her. Als Thomas mal so nebenbei von dem Lauf hörte, sagte er sofort zu. Mit Peter absolvierte ich ein paar längere Läufe (inkl. Geocaching) und auch mit Thomas habe ich mal mehr als 30km (inkl. Radler-Trinken) erlaufen.

So kam es also dass wir drei am 1.3.2014 zusammen mit zwei weiteren eXa-Teams und ca.35 anderen 3er-Laufgruppen in Brandenburg am Gördensee an der Startlinie standen.
10Uhr war Start und schnell sortierte sich das Feld. Für uns hieß das: Respektabstand nach vorn und hinten. Auf Platz 7 liegend spulten wir die Kilometer ab. Allerdings etwas zu schnell (5:08min/km) als vereinbart (5:20min/km), aber Thomas sollte vorgeben und meinte immer, alles sei ok. Nun gut. Die Runden zu je 7km vergingen recht schnell und so war nach 1:47 die Hälfte rum. Wenn es so weiter ginge, wären wir ja unter 3:40h im Ziel...
An der Wendestelle sorgte wir dank "Matthé-Wende" immer für Erheiterung ;-)
Ab km25 wurde es erst deutlich ruhiger (da alle konzentrierter liefen) und dann lauter im Team. Aber nicht weil wir stritten oder ähnliches, sondern weil Thomas zu schnaufen anfing. Unser Teamname "Atemnot" kam jetzt zur Geltung. Bei km31 hatten wir immer noch eine Gesamtdurchschnittspace von 5:08min/km.

Dann war urplötzlich der Akku bei Thomas leer. Aber der alte Kämpfer biss und fightete. An den Verpflegungsstationen (und nat. auch dazwischen) kümmerten wir uns jetzt intensiver um Energiezufuhr. Bei km33 überholte dann das T-Rex-Team, die immer knapp hinter uns lagen. Egal. Zeit spielt keine Rolle, gesund ankommen war wichtig! Und ganz ehrlich, wenn es mir so gegangen wäre wie Thomas, ich hätte bei km35 - also eingangs der letzten Runde - aufgehört...

Aber Thomas hat noch kein einziges "Did Not Finish" und auch heute sollte es so bleiben. Kurze Gehpausen, Trinken, Motivieren, weiter. Reichlich 6er Pace. Die Dresdner Trolle überholten uns bei km 39. Egal, immer noch TopTen ;-)   Die letzten 2km gingen sogar wieder etwas schneller und letztlich überquerten wir gemeinsam nach 3:48h die Ziellinie (Pace-Schnitt 5:23min/km) als 9.-platziertes Team.

Dann ordentlich am Verpflegungsstand zugelangt, Transfer zur Vereinsheim, Duschen, Belohnungs-Burger, Urkunde, Medaille, Geocachen, Heimfahrt, fertig.

Das war er also: Teil 1 von 3 (Marathons im Frühjahr). Als nächstes Straßenmarathon im April und dann noch traditionell zum Rennsteiglauf.

Bis dahin noch weiter lange Läufe absolvieren und weiterhin Form aufbauen und halten.

Ach ja, da ja jeder nur ein Drittel der Medaille bekommen hat, heißt das: nächstes wieder Teammarathon (und 2016 ebenfalls). Erwähnenswert ist natürlich der erste Platz beim Teammarathon für die eXa-Starter um Christoph, Matthi und Ronald (3:03h). Und auch Platz 2 ging an die LG eXa: mit Thomas D., Jonny und Gaststarter Christian (3:15h).


Team "Atemnot" kurz vor dem Start:

alle eXaner sind bereit:

Wende:

nach 3:48h im Ziel:

"Sieger-"Ehrung:





Montag, 27. Mai 2013

RSL2013 mit JK-Running



Wow, es ist schon wieder 4,5 Monate her, dass ich hier ein paar Zeilen niedergeschrieben habe, die die Laufsituation von/mit/über „DNA“ dokumentieren. Naja, wird also Zeit für ein Update ;-)

Tja, wie gesagt, Ende Dezember hatte ich mich auf Empfehlung von Alex für OnlineCoach Jens Karraß entschieden, um nicht nach einem vorgefertigten Trainingsplan aus dem Internet zu trainieren, sondern angepasst und individualisiert und mit reichlich Feedback. Und um es kurz zu machen: für mich genau das Richtige! Klar erfindet er das Rad nicht neu, aber er hat halt doch einige andere Trainingsplanansätze als P.G. oder diverse www-Varianten. Und ich glaube, dass liegt mir. Ich brauche ja nicht nur schwarz auf weiß ein paar Vorgaben, was ich sinnvollerweise laufen soll, sondern kann kurzfristig umplanen (lassen) und das ist echt sinnvoll.
Naja, aber es ging leider gleich ganz holprig los denn beim Einlaufen zur ersten Intervalleinheit hatte ich so starke Knieprobleme dass ich alles abbrechen musste. Das war im Januar. Ein Kniespezi wollte sich das mal anschauen – ich solle im April mal nach einem Termin fragen… Also pausiert und moderat wieder angefangen und siehe an, einige Wochen später war ich schmerzfrei und bin es geblieben. 

Trotz des mistigen und langen Winters lief das Training gut und ich war zufrieden mit den Fortschritten. Ohne lange Läufe kam ich aber auf gleiche Wochenkilometer wie früher, dafür mehr Tempoeinheiten aber auch paar echt gemäßigte Einheiten (auf die ich früher gern mal verzichtete). Blöderweise hat es mich dieses Jahr aber auch 3x erkältungsmäßig erwischt. Einmal davon so sehr, dass ich erstmals seit mehr als 5 Jahren wieder beim Arzt war. Dummerweise genau vor Wurzen-Grimma (Muldentaler Städtelauf; HM) wo ich gern mal die Form testen wollte. Laufverbot vom Doc und Wiedereinstieg kurz vorm  Leipzig-(Halb-)Marathon folgten. Der geplante Straßenmarathon wurde gecancelt. Dafür rannte ich in Leipzig erstmal richtig vor den Baum und hatte einen extremen Einbruch ab km16 und konnte mich gerade so unter 1:40 retten. Ok, rennsteig stand ja noch auf dem Plan. Also drei 30er Läufe nach Gefühl abgespult - ohne Uhrglotzerei und trotzdem viel schneller als erwartet und dabei super vertragen. Danach dann noch mal nen 20er Tempolauf (schneller als in den Wettkämpfen…) und Intervalle im 4er Schnitt ohne dafür bolzen zu müssen. Wow, geht doch! Ich war optimistisch für den Rennsteiglauf.

Besagter Marathon war meine mittlerweile 10.Rennsteigteilnahme – und mein 4. Marathon auf dem Rennsteig. Hier hatte auch meine Interesse am Laufen überhaupt begonnen (eigentlich war es kein Interesse sondern eine Wette…). 2010 war ich hier 3:42 gelaufen, dann mal 3:56, dann 3:47. Diesmal sollte es natürlich wieder in diesem Bereich sein, gern die 3:42 unterbieten und ein bisschen liebäugelte ich mit sub 3:40. Das hieße aber auch, ich müsse die Marathonmarke um die 3:30 passieren. Auf der Straße realistisch, aber hier? 

In der Vorwoche prognostizierte ich noch dass es so lange wir (eXa and friends) laufen werden, regenfrei bleibt und wurde dafür müde belächelt… es regnete nicht! Für Ende Mai wurden aber nur einstellige Temperaturen angekündigt, hui. Freitagabend also nach Neuhaus gedüst, den Laufsegen von Waldemar Cierpinski geholt („es wird ein guter Lauf werden!“) und diesmal wieder im Kofferraum gepennt – back to the roots – so fing es 2003 für mich auf dem Rennsteig auch an! Morgens noch mit Hugo in der schön warmen Halle gefrühstückt. Ab zum Startbereich und geschunkelt usw. Alles was halt zum Rennsteig gehört. In der Shirttasche hatte ich noch eine schicke Tabelle mit den km-Splits von 2010 – letztlich habe ich nicht einmal drauf geschaut… Hatte ich am Vorabend noch Hugo und Ari „gewarnt“, dass die erste Hälfte zum Überpacen verleitet und der richtige Rennsteigmarathon erst ab km 25 losgeht, ging ich aber selbst das Rennen recht mutig an. Bergab lies ich es rollen und so stand auch mal ne 3:56 auf der Uhr. Die Rechnerei lies ich sein und auch die frühen Verpflegungspunkte ignorierte ich. Oben auf dem Masserberg (km 18,8) hatte ich dann aber tatsächlich schon 3min Vorsprung auf 2010 und 2012. Abwärts wieder rollen lassen und fix war ich an der HM-Marke (immer noch 3,5min Vorsprung). Die Hohlwegpassage war diesmal sehr schlammig, recht einsam und totenstill (alle liefen hochkonzentriert). Dann mein „Hassstück“ – hoch nach Neustadt (km 29). Kurz darauf überholten mich die Dresdener um Holger und Co und alles schien perfekt. Dann folgt der Burgberg, der erste richtige Anstieg. Kaum oben angekommen bekam ich einen tierischen Krampf im rechten Oberschenkel. Ich lief aber weiter und hoffte auf Besserung. Mal ging es bergab besser, dann mal wieder bergauf. Aber letztlich blieb es so für die nächsten 13km, also bis ins Ziel. Die km-Splits wurden nun deutlich langsamer und ich sehnte mir das Ziel herbei. Bei Zeitmessung km35 war ich letztlich 5sec langsamer als 2010. Danach wurde es merklich schwerer für mich – getreu dem diesjährigen Rennsteigmotto „Hart aber schön“. Und ja, es hat trotzdem noch immer Spaß gemacht. Die Marathonmatte überquerte ich bei 3:37 und damit war ich dann doch recht zufrieden. Den abschließenden Berg hoch zum Sportplatz habe ich dann doch noch ein paar Gehschritte einlegen müssen… Dort stand dann auch Matthias, der mich 2002/03 überhaupt erst zum Laufen und zum Rennsteig gebracht hat. Danach noch Lea und Susi in den anfeuernden Zuschauern ausgemacht und nach 3:45:44 war ich im Ziel!

Zuvor hatte ich noch gescherzt, dass es das Größte wäre mit meinen Lauffreunden der eXa (die den Supermarathon liefen) die Zielgasse zusammen zu laufen und beinahe hätte es geklappt: Alex lief nur ca 1min vor mir nach 6h43min und Christoph+Marcus dann nach 6:54 über die Ziellinie. 

Später dann noch Ronald (6h12), Manu (6:55) und David, der ebenfalls Marathon gelaufen war, getroffen. Noch bissel gequatscht, 2 Radler und ne Bratwurst und dann ging es mit dem Bus zurück nach Neuhaus und back to Leipzig (ChampionsLeague gucken).

Heute dann doch arge Probleme bei Treppensteigen (sowohl hoch als auch runter), aber bei einem Lockerungslauf hatte ich nach 3,5km den Dreh raus, wie ich schmerzfrei schon wieder rennen kann.

Fazit: ich zufrieden, Coach zufrieden
Platzierung: Gesamt 285/2872, M 275/2329, AK35 31/235
Next: neue Ziele für den Herbst definieren (10k und M)

Entspannter Zieleinlauf sieht anders aus: